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Doppelgeburtstag am Ickerottweg

Seit 40 Jahren sitzt die vor 120 Jahren gegründete Harold Scholz & Co. GmbH nun schon in Suderwich.

Entwicklung des Industriestandorts Ickerottweg: (oben v.r.) von 1926 (nur Felder) über 1952 und 1969 (jeweils mit Zechengelände) (unten v.r.) von 1995 (mit vielen Bäumen ringsum), 2006 (Neubau des Scholz-Verwaltungsgebäudes) und 2015 (noch ohne Fotovoltaik).

Seit mittlerweile 40 Jahren sitzt die Harold Scholz & Co. GmbH am Ickerottweg in Suderwich, und eigentlich reicht das ja schon als Grund für eine solide Fete. Doch die Firma kann gleich noch einen Geburtstag feiern, sie wurde nämlich vor 120 Jahre in Köln gegründet.

1902 haben Karl Anton Rudolf Scholz und der Engländer Harold Wilson gemeinsame Sache gemacht und eine Firma mit dem nahe liegenden Namen Harold Wilson & Scholz gegründet. Gehandelt wurde in ganz Europa und Nordafrika, später zudem in den USA und nach dem Zweiten Weltkrieg auch im (damaligen) Persien und in Indien.

Die drei Scholz-Geschäftsführer präsentieren sich vor dem Verwaltungssitz: (v.l.) Dennis Scholz, Heinrich Stöcker und Gregor Scholz.
Die drei Scholz-Geschäftsführer präsentieren sich vor dem Verwaltungssitz: (v.l.) Dennis Scholz, Heinrich Stöcker und Gregor Scholz.

1975 übernahm mit Harold und Rudolf Scholz die mittlerweile dritte Generation die Firma, und die erwarb vor genau 40 Jahren man die Firma Zimmer & Kuenkamp am Ickerottweg, und von da an wurde man dort immer größer: Von insgesamt 220 Mitarbeitern der Harold Scholz & Co. GmbH arbeiten heute 170 in Suderwich. Kein Wunder, dass Gregor und Dennis Scholz, die Söhne von Rudolf Scholz, der 2015 als charismatischer Firmenchef abgetreten ist, mindestens zweimal in der Woche in Suderwich sind. Das Brüder-Duo fungiert neben Heinz Stöcker als Geschäftsführer.


Und der Ickerottweg ist nicht irgendein Standort: Zum einen hat dort die Zeche König Ludwig 35 Jahre lang (von 1928 bis 1963) die Schächte VII und VIII betrieben. Und einer unwidersprochenen Legende zufolge war es der dort stehende Förderturm, der 1946 die Theaterleute aus Hamburg anlockte, was in der Folge zur Gründung der Ruhrfestspiele führte. Zum anderen hatte dort die Fachhochschule Bochum 15 Jahre lang (von 1964 bis 1979) eine Außenstelle, in der Architektur, Bauingenieurwesen und Vermessung gelehrt wurde.

Drei Jahre später kam dann Scholz - und die stetige Expansion. Heute stehen dort der Verwaltungssitz, das größte Lager der Firma, die Produktion und auch das Labor. Und das wird keineswegs das Ende der Entwicklung sein: Es gibt dort noch genügend Platz, um sich auszubreiten. Der Handel mit Farbpigmenten jeder Art scheint sich also zu lohnen.

Und natürlich Doppelgeburtstag wird der auch gebührend gefeiert - vor allem in Suderwich. Die gesamte Belegschaft wird Mitte Dezember zu einer zünftigen Fete eingeladen.

Obendrein hat die Harold Scholz & Co. GmbH schon lange erkannt, dass die Verantwortung nicht am Werkstor endet: So wurde bereits 2015 die RudolfScholz-Stiftung gegründet, die sich zum Grundsatz gemacht hat, dass jeder Mensch ein würdiges Leben verdient hat. Im Rahmen des Förderprogramms „Jedes Kind isst mit" wurden noch im Juni dieses Jahres 20.000 Euro an Bürgermeister Christoph Tesche übergeben, um sicherzustellen, dass auch Schüler aus sozial benachteiligten Familien eine ordentliche Mittagsmahlzeit erhalten. Spenden sind willkommen: www.rudolf-scholz-stiftung.de.