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Recklinghausen: ufus-Haus bald in neuen Händen

Umbaupläne und Entkerung in vollem Gange

Es tut sich etwas am Kufus-Haus: Reichlich Gerümpel wird in Containern entsorgt. FOTO JÖRG GUTZEIT

Diese Nachricht dürfte am Rande des Ortsteils Hillen für große Freude sorgen, denn vermutlich hatten viele schon die Hoffnung aufgegeben, dass der seit Jahren leer stehende unansehnliche Zweckbau noch eine annehmbare Zukunft ansteuern könnte.

Zuletzt hatte ein Investor aus Wiesbaden (DEAG) Mitte 2022 handfeste Pläne präsentiert, und die Erleichterung, mit der diese sowohl in der Verwaltung als auch in der Politik begrüßt wurden, zeigte einmal mehr, wie groß die Sehnsucht ist, dass das Kufus-Haus endlich verschwindet.

Der gerade ausgeschiedene Technische Beigeordnete Norbert Höving hatte in diesem Zusammenhang von „Recklinghausens bekanntester Problem-Immobilie“ gesprochen. Doch nach einem verheißungsvollen Auftakt versickerte auch dieses Vorhaben irgendwo zwischen Baukostenund Zinsanstiegen.

Doch jetzt scheint alles anders: Seit einiger Zeit ist auch von außen deutlich erkennbar, dass im Kufus-Gebäude kräftig angepackt wird.

Auch Frank Cerny (SPD) ist das nicht entgangen, und so hat er unlängst im Haupt- und Finanzausschuss eine entsprechende Anfrage an die Verwaltung gestellt: Diese hüllte sich weitgehend in Schweigen, in der Sitzung wurde lediglich bestätigt, dass ein Eigentümerwechsel bevorstehe.

Und tatsächlich habe die Bauordnung auch schon genauer hingeschaut und festgestellt, dass dort nichts Unredliches siert: pasMetallteile, Türzargen und Teppiche werden entfernt. „Es wird entkernt“, sagt Thomas Bernemann, und der muss es wissen: Denn die Bernemann GmbH hat die Container vor das Kufus-Haus gestellt, in denen das anfallende Gerümpel entsorgt wird.

Inzwischen die haben sich Gerüchte verdichtet, dass ein in Recklinghausen durchaus bekannter Investor die Kufus-Immobilie übernehmen will, um sie einer vermarktbaren Zukunft zuzuführen. Möglicherweise dienen dabei die oben erwähnten Pläne der DEAG als Blaupause: Das Unternehmen aus Wiesbaden wollte dort zwei vierstöckige Mehrfamilienhäuser errichten: eines an der Stelle, wo das Kufus-Haus steht, eines östlich anschließend auf einem derzeit nicht bebauten Areal.

Ob man für das erste Gebäude das Kufus-Haus komplett abreißen oder einfach nur um drei Stockwerke kappen muss, ist nicht wirklich klar. Sicher ist, dass das gesamte Umfeld damit eine erhebliche Aufwertung erfahren würde. Im Osten schließt sich die „Kirschgärten“-Siedlung an, und auf der anderen Seite der Castroper Straßer plant die Bernemann Immobilien GbR spätestens ab 2025 die Errichtung von vier Mehrfamilien- sowie drei Reihenhäusern.

Von Ralf Wiethaup