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Recklinghausen: Alles neu in der Alten Feuerwache

Umbau geplant - Neue Gastronomie und Glasverkleidung für Feuerwehrtore

Auch die vier Feuerwehrtore zum Herzogswall hin sollen eine Glasverkleidung erhalten. FOTO RALF WIETHAUP

Die dafür nötigen ersten Schritte hat Eigentümer Rainer Hans in diesen Tagen unternommen. Pächter der Gastronomie im Erdgeschoss der aufwendig restaurierten Alten Feuerwache waren Sarah und Rafael Tarara aus Dorsten, die bekanntlich im September des abgelaufenen Jahres ziem lich überraschend den Restaurant-Betrieb eingestellt hatten.

Allerdings hatten sie noch einen Vertrag über weitere acht Jahre, was letztlich zu einer Situation führte, die niemandem wirklich zufriedenstellen konnte.

Doch das ist nunmehr geregelt: „Wir haben in dieser Woche eine Einigung erzielt“, verrät Rainer Hans, „der Auflösungsvertrag wird in den nächsten Tagen unterzeichnet. Und ich glaube, alle Beteiligten können mit den Konditionen leben.“ Damit wäre der Weg frei für eine neue Gastronomie in dem fast 115 Jahre alten Gebäude, doch der Hausherr hat erst einmal andere Pläne.

Fußbodenheizung soll Deckenlüfter ersetzen

„Ich will noch einmal umbauen“, erklärt Rainer Hans. Doch dafür braucht er nicht zuletzt die Zustimmung der zuständigen Denkmalpfleger bei der Stadt und auch bei der Bezirksregierung. Deshalb gab es kürzlich einen Vor-Ort-Termin, zu dem auch Vertreter des Orts- und Heimatvereins gebeten werden sollten.

Was Rainer Hans vorhat, ist Folgendes: „Ich will im Erdgeschoss den Estrich rausnehmen und dort eine Fußbodenheizung einbauen.“ Der Sinn der Maßnahme liegt auf der Hand: „So erhält man im Gastbereich eine angenehme Wärme von unten und kann auf die großen Deckenlüfter verzichten.“

Viel spektakulärer ist aber eine zweite Idee: „Wir würden gerne von außen Glasscheiben vor die sieben Feuerwehrtore setzen“, erklärt Rainer Hans, und dafür gäbe es gute Gründe: „Es ist einfach unmöglich, die historischen Tore dicht zu machen, da zieht und pfeift es - gerade in der kalten Jahreszeit.“ Thermisch wäre das ein Gewinn und auch optisch, sagt Hans: „Man kann auch im Winter die Tore von innen öffnen, und wenn dann der Innenraum beleuchtet wird, dürfte das von außen ein prächtiges Bild ergeben.“

Aber die vielleicht wichtigste Maßnahme ist: „Wir werden die gesamte Inneneinrichtung abbauen und verkaufen“, so der Besitzer: „Der Raum wird quasi entkernt, und auch der Küchenbereich wird noch mal verändert.“ Entscheidend dabei ist jedoch: Die schöne, aber überdimensionierte Theke verschwindet, und es wird Raum für zusätzliche Tische geschaffen. Die Neueinrichtung soll dann mit dem zukünftigen Gastronomen abgesprochen werden.

Und freuen darf sich der neue Pächter bekanntlich auch über einen 250 Quadratmeter großen Außenbereich, der längst fertiggestellt ist. Auch der Sozialbereich für die Gastro-Mitarbeiter mit Duschen und Umkleideräumen neben dem Parkhaus steht kurz vor der Vollendung. Dort findet man dann auch die Toiletten für die Terrassenbesucher. Diese könnten im Idealfall schon im anstehenden Sommer kommen, findet Rainer Hans: „Technisch ist das alles möglich, aber da gibt es ja noch andere Hürden.“

Von Ralf Wiethaup