Besuchsdienst des Seniorenbeirates Recklinghausen: Gemeinsam statt einsam

Der Seniorenbeirat der Stadt Recklinghausen leistet mit seinem Besuchsdienst einen wichtigen Beitrag für ein gutes Miteinander der Generationen und kämpft gegen Einsamkeit im Alter.

Frau Groß ist jetzt 99 Jahre alt und auch mit so vielen Lebensjahren, die hinter ihr liegen, ist ihr eine positive Lebenseinstellung geblieben. Ein Grund dafür ist der Besuchsdienst des Seniorenbeirates Recklinghausen. Frau Groß nimmt diesen Dienst seit vielen Jahren in Anspruch. Es ist schön, wenn Menschen wie Frau Groß außerhalb des vertrauten Personenkreises einfach mal ab und zu Besuch bekommen, damit sie nicht vereinsamen!

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Einmal in der Woche erhält Frau Groß Besuch von der ehrenamtlichen Mitarbeiterin des Besuchsdienstes. Rita Blom und sie genießen diese Zeit. Im Besuchsdienst engagieren sich eine Menge Leute, die ehrenamtlich älteren Menschen ihre Freizeit schenken und ihnen regelmäßige Besuche abstatten und Gesellschaft leisten. Man überlegt gemeinsam, was während dieser Besuchszeit interessant sein könnte wie Spaziergänge, Kaffeetrinken, Unterhaltungen oder Spiele.

In der heutigen Zeit machen es die Bedingungen im stressigen Alltag den Betreuenden und den Familien oftmals nur schwer möglich immer für die älteren Menschen vor Ort zu sein und Gesellschaft zu leisten. Diese Lücke kann und will der Besuchsdienst ein wenig ausfüllen.

Im Gespräch mit Frau Groß, 99 Jahre alt:

Wie wurden Sie auf das Projekt „Gemeinsam statt Einsam“ aufmerksam?
Eine Freundin, die mit mir gemeinsam zum Yoga gegangen ist, hat mich darauf aufmerksam gemacht

Seit wann werden Sie besucht?
Seit ungefähr sechs Jahren bekomme ich regelmäßig Besuch.

Inwiefern hat sich Ihr Leben durch den Besuchsdienst verändert? Das Schöne ist, dass ich nicht mehr so viel allein bin und immer etwas habe, auf das ich mich freuen kann. Außerdem ist es schön, auch Gesprächspartner außerhalb meiner Familie zu haben. So erhalte ich ganz verschiedene Informationen darüber, was in der Welt angesagt ist. Der Besuch ist immer eine schöne Abwechslung und Unterbrechung in meinem Alltag. Früher sind wir auch zusammen spazieren gegangen, aber leider sehe ich nicht mehr so gut, sodass das jetzt nicht mehr geht.

Was halten Ihre Angehörigen von dem Besuchsdienst?
Meine Familie sieht die Besuche des Besuchsdienstes als große Bereicherung in meinem Alltag. Sie sehen auch, wie viel Freude mir die Besuche bereiten und finden es gut, dass ich durch den Besuchsdienst etwas von der Welt außerhalb meines Zuhauses mitbekomme.

Wie sehen die Treffen mit dem Besuchsdienst aus?
Wir trinken gemeinsam Kaffee, haben gute Unterhaltungen und lachen gemeinsam.

Was schätzen Sie an dem Besuchsdienst?
Für mich ist der Austausch das Wichtigste. Wir reden über Privates, über Politik, über das Weltgeschehen, alle Themen sind dabei. Das hat viel mit Lebensqualität zu tun - man hat das Gefühl, dabei zu sein.

Rita Blom ist eine von vielen ehrenamtlichen Helferinnen, die das Projekt des Seniorenbeirates unterstützen. Sie berichtet von ihren Erfahrungen:

Mein Name ist Rita Blom, ich bin 71 Jahre alt, gelernte Erzieherin in Rente und besuche momentan einmal in der Woche die sehr nette 99-jährige Dame, Frau Groß. Seit Oktober 2014 engagiere ich mich ehrenamtlich beim Projekt „Gemeinsam statt einsam.“ Das Projekt hat mich damals neugierig gemacht ich bin ein sehr kontaktfreudiger Mensch und unterhalte mich gerne mit interessanten Menschen, ganz unabhängig vom Alter der Personen. In dem Projekt habe ich die Möglichkeit gesehen, auch Abwechslung in meinen Alltag zu bringen und ihn interessanter zu gestalten.

Die Erfahrungen, die ich in meiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit bei „Gemeinsam statt einsam“ sammeln konnte, sind durchweg positiv. Der Kontakt und die gemeinsam verbrachten Zeiten mit vielen unterschiedlichen Personen haben mein Leben bereichert. Es ist schön, Menschen zu besuchen, die es genießen und sich darüber freuen, weil sie ansonsten viel Zeit allein verbringen. Ich hoffe, dass ich diese Tätigkeit noch sehr lange ausüben kann.