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Ehrung von Karl-Josef Warmbrunn aus Recklinghausen

Große Baumaßnahmen in den Kirchenräumen und große Verbundenheit zu St. Gertrudis: Karl-Josef Warmbrunn besitzt bereits 50 Jahre den Meisterbrief

V.I.n.r.: Ludger Röwer, Jan Jülkenbeck, Karl Josef Warmbrunn, Ehefrau Anna Warmbrunn und Harald Laß - alles Vertreter der Maler-Innung.

Jedes Jahr ehrt die Handwerkskammer ihre Altmeisterinnen und -Meister, die vor einem halben Jahrhundert ihre Meisterprüfung abgelegt haben, mit dem goldenen Meisterbrief. Einer, dem diese Ehre zuteil wurde, ist Karl-Josef Warmbrunn. Der Malermeister hat im vergangenen November im feierlichen Rahmen seinen goldenen Meisterbrief überreicht bekommen. Auf den Tag genau 50 Jahre nach seiner Meisterprüfung.

Am 28. November 1972 hat Karl-Josef Warmbrunn seine Meisterprüfung zum Maler und Lackierer abgelegt. Der Beruf war ihm quasi in die Wiege gelegt worden. 1948 auf der Hillerheide geboren, habe er seinen Vater schon im Kindesalter gerne mit zur Baustelle begleitet. Karl Warmbrunn hatte sich bereits 1934 mit einem Malerbetrieb in Recklinghausen selbstständig gemacht. Als Jugendlicher begann Karl-Josef Warmbrunn seine Lehre im väterlichen Betrieb. Ein besonderer Auftrag in dieser Zeit: Der Neubau der St. Gertrudis-Kirche, an dem die Firma Warmbrunn maßgeblich beteiligt war.

Die enge Verbundenheit zur Kirchengemeinde St. Gertrudis ziehe sich nicht nur sein privates Leben (Warmbrunn wurde in St. Gertrudis getauft, ging dort zur Kommunion und war Messdiener etc.) sondern spiele auch in seiner beruflichen Laufbahn immer wieder eine zentrale Rolle. Insgesamt drei Mal habe er an großen Baumaßnahmen in den Kirchenräumen mitgewirkt: Neben dem Neubau 1953 habe Karl-Josef Warmbrunn die Kirchenräume in den Jahren 2000 und 2010 in Eigenregie in einen neuen Farbmantel gehüllt. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters 1970, führte Karl-Josef Warmbrunn die Familien-Geschäfte weiter. Da war er gerade von seiner Zeit bei der Bundeswehr zurück, während der er seine zukünftige Frau Anna kennenlernte. Zwei Jahre später folgte dann die Meisterprüfung vor der Handwerkskammer in Münster. Seine Schwerpunkte waren zunächst Arbeiten in der Industrie, im Laufe der Jahre folgten dann Großaufträge der Deutschen Post und der Deutschen Bahn- und immer wieder Arbeiten für katholische wie evangelischen Kirchengemeinden.

Nach 51 Jahren und zwei Monaten Arbeit als Malermeister, hat Karl-Josef Warmbrunn den Familien-Betrieb mit 65 Jahren an die dritte Generation weitergegeben: Seit 2010 führt sein Sohn Michael nun die Geschäfte. Der Beruf habe ihm immer Spaß gemacht, vor allem wegen seiner Vielfältigkeit.

Die Kirche, die Hillerheide und das Malerhandwerk auch heute noch sind das die drei großen Konstanten in seinem Leben. Trotz vieler Veränderungen, die er in allen drei Bereichen erlebt habe: Vier Pfarrer hat Karl-Josef Warmbrunn in der Gertrudis-Gemeinde kommen und gehen sehen, beruflich erlebte er den Wandel der Auftragslage von großen Industrie-Kunden hin zu Privatkunden mit und auf der Heide die Schließung des Ausbesserungswerks auf dem einstigen Toom-Gelände, den Bau der Autobahn und den Wegfall der Trabrennbahn.

Doch noch heute stehe er seinem Sohn gerne mit Rat und Tat zur Seite, wenn es ums Geschäft geht. Für die Kirche arbeitet der mittlerweile 74-Jährige noch immer ehrenamtlich in seiner Freizeit: als Friedhofsverwalter des katholischen Friedhofs St. Gertrudis Hillerheide. Weil er seit 10 Jahren täglich das Grab seines Sohnes dort besuche, hatte Pfarrer Otto Dichtler ihm während seiner Amtszeit diesen Posten gegeben. Und die Kirche wird auch bei seinem nächsten Gold-Jubiläum wieder eine zentrale Rolle spielen: Denn am 25. Mai feiern Karl-Josef und seine Frau Anna Warmbrunn hier ihre Goldene Hochzeit.  Janine Jähnichen