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Misereor-Organisation aus Aachen: Fastenzeit ist Misereor-Zeit

Die Entwicklungshilfe-Organisation mischt sich bewusst ein

Was verbinden Sie mit Misereror? Möglicherweise die Spendenaufrufe für eine der größten Entwicklungshilfeorganisationen - vielleicht haben Sie auch schon von politischen Aktionen gehört? Aber vielleicht fragen Sie sich, ob kirchliche Organisationen wie Misereor sich mit politischen und wirtschaftlichen Fragen beschäftigen sollen und sich dort einmischen dürfen. „Kirche soll sich aus der Politik heraushalten!“ ist eine nicht selten zu hörende Meinung.

Aber ich glaube: Die Botschaft Jesu Christi ist politisch! Kardinal Ramazzini, der engagierte Kämpfer für die Menschenrechte aus Guatemala, formulierte es bei einem Besuch in Recklinghausen so: „Ich verstehe unter Politik alle Aktivitäten, die auf das Gemeinwohl zielen... Man kann es sich als Christ durchaus bequem machen und es sich in seiner Beziehung zu Gott gutgehen lassen... Der Apostel Jakobus hat die große Herausforderung des Christseins so beschrieben: Der Glaube zeigt sich in Werken, im Tun.“ Das macht auch Misereor deutlich; die größte Entwicklungshilfe-Organisation ist mehr als eine „Spenden-Sammel-Organisation“:

Misereor mischt sich ein,

> wenn Kinder ohne Chance auf Bildung arbeiten müssen
> wenn Frauen durch Beschneidung ihrer Würde beraubt und verletzt werden
> wenn Menschen wegen ihrer religiösen Orientierung ausgrenzt werden
> wenn durch die Arbeitsbedingungen Menschen ausgebeutet werden
> wenn Konzerne unter Umgehung von Umweltauflagen und Sicherheitsstandards des Profits wegen Raubbau an der Natur und den Arbeitsrechten der MitarbeiterInnen begehen
> wenn die Verantwortlichen für den Bundeshaushalt drastische Kürzungen im Etat des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (Entwicklungsministerium) beschließt
> wenn Deutschland auf Betreiben der Minister Lindner und Buschmann das EU-Lieferkettengesetz boykottiert

„Die Würde der Menschen ist unantastbar“ dieser Artikel unseres Grundgesetzes spiegelt sich in der Arbeit von Misereor mit Blick auf die Menschen weltweit wider. Die Bereitstellung finanzieller Mittel ist überlebensnotwendig“, Misereor und die Menschen brauchen unsere Aufmerksamkeit und unsere Bereitschaft zum Teilen unserer finanziellen Ressourcen aber nicht nur am fünften Fastensonntag, dem sogenannten Misereor-Sonntag, sondern auch an den restlichen 364 Tagen des Jahres. Informieren Sie sich über die Arbeit von Misereor unter: www.misereor.de

Maria Voß

Spendenkonto:

Pax-Bank Aachen
IBAN: DE75 3706 0193 0000 1010 10