Weihnachten ist noch nicht lange her. In vielen Familien wurden Krippen aufgebaut. Sie führen uns vor Augen, was am allerersten Weihnachten geschah: Die Geburt von Jesus. Das kommen der Hirten. Die Sterndeuter und ihre Geschenke.
„Eine Weihnachtskrippe kennt ja jeder, doch die Tradition der Osterkrippe pflegt man eigentlich nur in Bayern“, ist vom Krippenbauer der ersten Stunde, Josef Schäfers, zu erfahren. Dort wird sie auch Fasten- oder Passionskrippe genannt. Doch was ist mit Ostern? Am höchsten aller christlichen Feste hängen oft nur Ostereier als Dekoration an Sträuchern und Fensterscheiben. Auch Hasen kann man durchs Gras hoppeln sehen. Wo aber wird dargestellt, dass Jesus für uns gelitten hat, gestorben ist und schließlich von Gott zu einem neuen Leben auferweckt wurde?
Diese Idee hat die Gemeinde St. Suitbert vor vielen Jahren aufgegriffen und gestaltet seitdem aus der Weihnachtskrippe eine Osterkrippe. Wenn die Zeit zwischen Weihnachten und Ostern zeitlich ziemlich eng beieinander liegt wie in diesem Jahr, bleibt das Grundgestell mit den Landschaftselementen in der Seitenkappelle der St. Suitbertkirche stehen. Auch wird die Zwischenzeit genutzt, um manchen Figuren, die für eine Doppelfunktion vorgesehen sind, das heißt sowohl bei der Weihnachts- als auch bei der Osterkrippe zum Einsatz kommen, neue Kleider anzuziehen. Dazu zählt auch der Weihnachtsengel. Total spannend ist zu erleben, wie sich der Weihnachtsengel in Maria Magdalena verwandelt, die weinend am Kreuz steht. Zunächst müssen die goldenen Flügel weichen. Statt eines weiß-goldenen Gewands bekommt es ein schlichtes graues Gewand und ein weißes Kopftuch angelegt.
„Die Osterkrippe zeigt mehrere Stationen Jesu auf seinem Weg zum Kreuz bis hin zur Auferstehung“, so Monika Winkelmann, Mitglied des aktuellen Krippenbauteams. Neben Jesus auf den verschiedenen Stationen seines Leidenswegs gehören die Jünger Jesu zu den wichtigsten Figuren. Gleichfalls dürfen Judas und Johannes und auch römische Soldaten nicht fehlen, genauso wie Maria Magdalena und die anderen Frauen am Grab, das Volk und Pontius Pilatus. Doch bis es dann so weit ist, sind wochenlange akribische Vorbereitungen notwendig. So wird jedes Jahr eine plastische Landschaft mit verschiedenen Bereichen dargestellt.
Als erste Station ist nun der bejubelte Einzug Jesu am Palmsonntag in Jerusalem zu sehen. Die nächste Szene zeigt das Abendmahl mit seinen Jüngern am Gründonnerstag. Es folgt der Todestag Jesus am Karfreitag mit der Kreuzigung und der Grablegung. Zu Ostern wird die Auferstehung dargestellt. Das Besondere an der Krippe ist, dass die Figuren erstmals am Palmsonntag aufgestellt werden und an jedem Tag ihren Standort wechseln“, betont Monika Winkelmann.
Nicht nur mit der Osterkrippe, auch in der Liturgie geht man in der Kirche St. Suitbert mittlerweile seit Jahren erprobte Wege. Gemäß dem Motto: „Wer am Palmsonntag und Karfreitag die Osterkrippe besucht, kann sich über Ostern umso mehr über die Auferstehung Jesu freuen.“
Beatrix Becker
Termine in der Gemeinde
23. März
10.30 Uhr Palmstockbasteln für Kinder im Gemeindezentrum
24. März Palmsonntag
11.30 Uhr Wortgottesfeier „Junge Kirche“
28. März Gründonnerstag
20.00 Uhr "Junge Kirche“, Nacht der verlöschenden Lichter
29. März Karfreitag
18.00 Uhr "Junge Kirche“, Die Nacht der Ängste
01. April Ostermontag
11.30 Uhr Festhochamt mit Kirchenchor und Orchester
07. April Weißer Sonntag
17.00 Uhr Konzert des Vestischen Polizeichores an der Osterkrippe