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Stelzenläufer in Recklinghausen lädt ein: „Hört, Hört!“

Auch in diesem Jahr findet die ökumenische Veranstaltung „Viertel Sternstunde“ bis zum 20. Dezember, montags bis freitags von 17 bis 17.15 Uhr in der Petrus-Kirche statt.

Stelzenläufer Michael Held begrüßt die Besucher der „Viertel Sternstunde“ am Eingang der Petrus-Kirche. Foto: Thomas Maymann
Stelzenläufer Michael Held begrüßt die Besucher der „Viertel Sternstunde“ am Eingang der Petrus-Kirche. Foto: Thomas Maymann

„Hört, hört! Die, Viertel Sternstunde' beginnt!“, ruft der Stelzenläufer. Drei Meter groß ist der weiß gekleidete Bote, der auch in diesem Jahr wieder mit Stern und Buch werktags über den Recklinghäuser Weihnachtsmarkt läuft und die Menschen einlädt zur „Viertel Sternstunde“ in der Petrus-Kirche.

“Wir bieten hier die Möglichkeit einer kurzen Auszeit und Alltags-Unterbrechung“, erläutert Cilli Leenders-van Eickels den Sinn der ökumenischen Veranstaltung. Im Mittelpunkt steht dabei eine besinnliche Geschichte, „meist mit adventlichem Bezug“, wie die Pastoralreferentin erläutert.„Das ist etwas zum Seele baumeln lassen, nicht schwer, bisweilen amüsant.“ Es kann um das tägliche Einerlei oder um überraschende Augenblicke gehen, um besondere Menschen oder Begegnungen, um Schenken oder beschenkt Werden.

Eingerahmt wird die Geschichte von einer Begrüßung und Musik, von einem Gebet und der Möglichkeit, sich persönlich segnen zu lassen. Schließlich verabschiedet der Stelzenmann die Besucher. Die Viertel Sternstunde“ beginnt montags bis freitags um 17 Uhr. Der Stelzenmann startet aber schon früher, ab 16.30 Uhr stakst er mit einer Begleitperson, die die Menschen ebenfalls anspricht, über den Weihnachtsmarkt. „Ich freue mich total, die Menschen jeden Abend einladen zu dürfen“, sagt Michael Held, der seit dem Beginn der Viertel Sternstunde“ im Jahr 2019 als Stelzenläufer dabei ist. Damals war eine ähnliche Aktion in der Dortmunder Reinoldi-Kirche Vorbild für den Start der Recklinghäuser „Viertel Sternstunde“.

„Es macht mir viel Spaß, die Menschen anzusprechen, sie zu etwas Besinnlichkeit einzuladen“, betont Michael Held und berichtet von sehr unterschiedlichen Reaktionen.„Manche sind erfreut, wollen gerne kommen, andere sagen, dass sie nicht angesprochen werden wollen. Das ist natürlich auch in Ordnung“, so der Sozialpädagoge.

Michael Held selbst mag das besinnliche Format der „Viertel Sternstunde“ sehr: Das entspannt mich, ohne könnte ich mir die Adventszeit nicht mehr vorstellen“, sagt der Freiberufler, der sonst zum einen als Quereinsteiger in der Raphael Schule, zum anderen als Zirkus- und Theaterpädagoge sowie Feuerkünstler unterwegs ist (www. Feuershow.ws).

Auch Cilli Leenders-van Eickels spricht von einem stimmigen Konzept. „Ein klassischer Gottesdienst auf dem Weihnachtsmarkt, das würde nicht funktionieren. Aber die Viertel Sternstunde' ist von ihrem ruhigen Inhalt und dem Ort in der nahe gelegenen Petrus-Kirche passend. Wir bieten mit der Möglichkeit einer kurzen inneren Einkehr einen Kontrast zum Weihnachtsmarkt mit seinen kommerziellen Angeboten. Hier in der Petrus-Kirche kann man Beine und Seele zur Ruhe kommen lassen.“

Zwischen 30 und 100 Menschen besuchen täglich die „Viertel Sternstunde“ in der Adventszeit. „Die Veranstaltung hat sich etabliert, wird gut angenommen“, kommentiert Cilli Leenders-van Eickels. Und Stelzenmann Michael Held freut sich „wie Bolle, wenn die Kirche voll ist - denn das zeigt ja, dass das Einladen funktioniert hat.“

Thomas Schönert | Foto: Thomas Maymann

INFO

Die „Viertel Sternstunde“ findet bis zum 20. Dezember
montags bis freitags von 17 bis 17.15 Uhr in der Petrus-Kirche am Kirchplatz in der Recklinghäuser Innenstadt statt.