Nach vier Jahren im Familienzentrum St. Barbara beginnt für Johanna ein neuer Lebensabschnitt. Sie verlässt den Kindergarten und wird ein Schulkind. Wie ihr Papa, geht nun auch sie in die Anne-Frank-Grundschule. Sie kann es gar nicht glauben, dass auch noch eine Lehrerin von damals an der Schule unterrichtet. Lang ist es her, dass ihr Papa die Schule besucht hat. Ich weiß gar nicht wer von den beiden aufgeregter ist. Der Vater begleitet nach 31 Jahren seine Tochter in die Räumlichkeiten von damals.
Johanna verlässt den Kindergarten mit vielen schönen Erinnerungen. Liebevolle, emphatische Erzieher*innen mit jeder Menge kreativer Ideen haben ihr beim Großwerden geholfen.
Im letzten Kindergartenjahr war Johanna ein „Pfiffikus“. Ausflüge zur Bücherei oder zum Radio waren Highlights im letzten Jahr. Interne Aktionen, wie der „Scherenführerschein“ oder auch Aufgaben mit Schwingübungen waren etwas Besonderes.
Natürlich gab es auch langweilige Tage. Denn nach so einer langen Zeit im Kindergarten ist man bereit für Neues. Nach all den Jahren ist es nun an der Zeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Endlich lesen und schreiben lernen, mit Zahlen rechnen und auf dem Pausenhof zu spielen - das sind die Wünsche von Johanna. Sie ist nervös und neugierig zugleich.
An einem Samstag im Januar war es soweit. Mit Oma und Mama fuhr Johanna ins Palais Vest zum Tornisterkauf. Im Untergeschoss wahren zahlreiche Firmen mit ihren aktuellen Modellen vertreten. Es war voll und Johanna hatte keine genaue Vorstellung, wie ihr Tornister auszusehen habe. Voller Aufregung liefen wir auf die ersten Regale zu und da stand er: Ein rosafarbener mit kleinen dezenten Regenbögen. Sie sah ihn und in ihren Augen funkelte es. Da war klar: Dieser sollte es werden. Um aber auf Nummer sicher zu gehen, sollte Johanna sich noch einen Überblick verschaffen. Sie überflog die Regale und war sich sicher, dass ihr nur dieser hier „mega gut“ gefällt, denn schließlich würde er perfekt passen. Im Kindergarten war sie schließlich in der Regenbogengruppe und daher wollte Johanna, dass der Regenbogen Sie auch in der Schule begleitet.
Ein Kind, ein Wort. Es wurde dann noch ein Portemonnaie, einen Turnbeutel, ein Etui, eine Stifterolle und ein kleines Starterset aus dem Schreibwarenladen gekauft.
Der Tornister ist ein Geschenk ihrer Großeltern, und darüber hat Johanna sich sehr gefreut. Zu Hause angekommen, war Johanna voller Adrenalin und jegliche Stelle am Tornister wurde begutachtet. Jeder, der zu Besuch kam, musste sich ihre „Modenschau“ ansehen.
Johanna konnte es im Januar schon kaum erwarten, ab dann wurden die Tage rückwärts gezählt. Dazu hatte sie von ihrer zukünftigen Lehrerin einen Brief erhalten. In dem Brief soll Johanna ab dem 16. Juli täglich eine Pfote vom Klassenmaskottchen ausmalen. Sind alle Fußabdrücke voll, steht der 1. Schultag vor der Tür. Ein aufregendes und ereignisreiches Jahr liegt hinter Johanna. Im Mai wurde sie und ihre kleine Schwester in der St. Barbara Kapelle dann auch noch getauft. Auch wenn Sie jetzt erst offiziell einem Glauben angehört, so vermittelte der Kindergarten durch sein Konzept schon das christliche Kalenderjahr. Nun kann Johanna während ihrer Grundschulzeit am Kommunionsunterricht teilnehmen und wie viele andere Kinder im Stadtteil in drei Jahren zur Heiligen Kommunion gehen.
Bevor es mit der Schule losging, verreist Johanna mit ihrer Familie noch nach Mallorca und genoss die gemeinsame Zeit. Janine Hüsen