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25 Jahre Frauenchor Mirjam in Recklinghausen: Singen aus Leib und Seele... und mit ganz viel Freude

Übereinstimmend sprechen die Frauen von ihrer Freude, ihrem Spaß am gemeinschaftlichen Singen

Immer wieder montags um 19.30 Uhr freuen sich die Frauen des Mirjam-Chores auf das gemeinschaftliche Singen mit ihrer Chorleiterin Hildegard Kleine (rechts) Foto: W. Kleine

Es braucht Menschen, die was anfangen. Impulse zum Neu-Anfangen kommen aus uns selbst: Da meldet sich Begeisterung und Lust, ein Musikinstrument zu erlernen oder sich ehrenamtlich zu engagieren. Meistens kommt der Anstoß wohl von außen, manchmal aus einer Notwendigkeit: Man kommt aus der Arztpraxis mit dem Hinweis: „Sie müssen sich unbedingt mehr bewegen.“ Bei Mirjam fing es vor 25 Jahren mit einer Frage an...

Die Frage an einige Frauen war einfach und konkret. Sie kam von Schwester Maria-Elisabeth, 1999 Pastoralreferentin in St. Antonius und bis 2002 erste Leiterin des neuen Chores: „Wie können wir die Erstkommunion-Gottesdienste musikalisch ansprechend(er) unterstützen?“ Damit hat es angefangen. Da ist der Funke übergesprungen, auch bei anderen. Mirjam ist gewachsen, zwischenzeitlich bis auf 35 Frauen. Die Corona-Pandemie hat den Kreis der Sängerinnen kleiner werden lassen. Jetzt kommt ein „harter Kern“, 25 Frauen, montags zur Chor-Zeit von 19.30 bis 21 Uhr im Pfarrheim St. Antonius zusammen. Aber warum kommen sie gern?

Vielfältig sind ihre Motive. Übereinstimmend sprechen die Frauen von ihrer Freude, ihrem Spaß am gemeinschaftlichen Singen. Singen befreit. Singen tut der Seele gut. „Egal, was der Alltag mit sich gebracht hat. Wenn ich singe, kann ich alles vergessen. Singen verbindet. Ich freue mich auch immer auf die vertraute Runde mit den Chorschwestern. Singen im Chor beflügelt mich“, nennt Ulrike von Hagen ihre wohltuende Erfahrung bei Mirjam. Und Andrea Berger fügt an: „Ich mag die Gemeinschaft unter uns Frauen, die Gespräche und den Humor.“ Von Anfang an, 25 Jahre, ist Sigrid Düker schon dabei und resümiert: „Ich singe gerne bei Mirjam mit, weil es mir seit 25 Jahren Freude bereitet, neue Lieder kennenzulernen, zu proben und anschließend erfolgreich als Chorgemeinschaft zu genießen.“

Die Frauen singen neues geistliches Liedgut, haben aber auch einige weltliche Lieder und bekannte Volkslieder im Repertoire. Gottesdienste zur Erstkommunion, zu Weihnachten, zu Ostern, zum Weltgebetstag der Frauen werden musikalisch bereichert und finden immer ein positives Echo. Anderen mit ansprechendem Liedgut eine Freude zu machen, ist einfach schön, sind die Sängerinnen überzeugt. Das ist ein wichtiges Motiv für alle: dabei zu sein und zu bleiben. Ein ganz besonderes Erlebnis, so erinnert sich Mechthild Pötter, war für sie: „Das gemeinsame Singen im ganz großen Kreis vieler Sänger und Sängerinnen aus dem ganzen Bistum beim Katholikentag in Münster vor einigen Jahren hat mich begeistert.“

Die Chorgemeinschaft wächst an den gemeinsamen Wochenenden: Egal, ob es einzelne Tage waren oder verbunden mit einer Übernachtung. In dieser Zeit haben sie immer viel intensiver arbeiten können als in den 90 Minuten montags. Zudem: Raus aus dem Alltag in schöner Umgebung, da lernen sich die Sängerinnen noch näher kennen. Den Frauenchor Mirjam gäbe es nicht, wenn es Hildegard Kleine nicht gäbe. Sie ist die Chorleiterin: Seit 22 Jahren leitet und begleitet sie mit ihrem musikalischen Können, ihrem Gitarrenspiel und ihrer fachlicher Liederauswahl das Singen und Miteinander des Frauenchores. Und das Besondere: Sie hat diesen wichtigen Dienst ehrenamtlich übernommen! Jetzt bleibt noch die Frage, welche Lieder im Laufe der Jahre „Lieblingslieder“ der Chormitglieder aus dem breit gefächerten Liedgut geworden sind. Ein wirklich weiter Bogen kommt da zusammen: „Deine Hand hält mein Heute und mein Morgen...“;  "Keinen Tag soll es geben.“ Und: „Shalom“, als Kanon gesungen. Ein schöner Klang und leider' immer aktuell.

Marianne Trojan nennt ihr Lieblingslied: „Ein Licht in dir geborgen...“ und bekennt: „Weil ich anderen ein Licht sein möchte.“ Für Christa Röẞmann ist es: "Liebe ist wie eine Blüte', weil es mich an unsere Silberhochzeit erinnert.“

Aus einem kleinen Anfang ist in 25 Jahren was Größeres geworden. Und wodurch? Manchmal durch Zufall, oft durch Angesprochen-werden“ wie Bärbel Horn, die seit 2015 mitsingt: „Auf einer Infofahrt ins Zeltlager hat Hildegard Kleine mich eingeladen. Ich bin gekommen und gern geblieben.“ 


Wenn jemand sich anschließen möchte, einfach eine Mail an: hw.kleine@t-online.de
Bedingung: Frau muss man sein und Spaß am Singen haben!

Aloys Wiggeringloh