geistREich - Kirchenzeitung für Recklinghausen - Dankbar sein Anzeige

Energie zu sparen, ist nicht immer eine Frage des Geldbeutels

Hilfreiche Tipps von Energieberaterin Petra Kerstan von der Verbraucherzentrale NRW

Dieser Sommer gab reichlich Gelegenheit, sich abzulenken. Urlaubsreisen... Freizeit, Balkon, Garten, Das Thema Energiekrise rückte dabei für einen Moment in den Hintergrund. Doch jetzt geht es wieder auf den Winter zu, und einige alte Sorgen und Fragen kehren zurück. Es empfiehlt sich also, die aktuelle Situation auf dem Energiesektor anzuschauen.

Petra Kerstan
Petra Kerstan

- Architektin, Gebäude-Energieberaterin
- 58 Jahre
- Seit 2008 für die Verbraucherzentrale NRW tätig (Honorarbasis)
- Seit Okt. 2021 Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW in der Beratungsstelle Castrop-Rauxel (angestellt)

Ganz allgemein rät Petra Kerstan, die erfolgreiche Tugend des vergangenen Winters wieder schnell zu verinnerlichen: Mit Sparen hat es unsere Gesellschaft damals geschafft, die Energiekrise zu bewältigen. Auch wegen der hohen Preise für Energie sei dies weiterhin eine nützliche Haltung. „Schließlich werden die realen Kosten erst auf den zeitversetzten Abrechnungen zu erkennen sein.“ Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine sei die Zahl der Ratsuchenden in der Verbraucherzentrale so sehr gestiegen, dass seitdem die Beratungen weitgehend über Videokontakte erfolgen. Das spare für alle sehr viel Zeit, außerdem kann ich dabei für alle sichtbar die gewünschten Informationen auf meinem Rechner darstellen.“ Auf der Homepage der Verbraucherzentrale NRW finde man zudem aktuelle Hinweise auf sämtliche Energie-relevanten Themen, auf Förderprogramme, Fristen und Antragsmodalitäten. Als besonders empfehlenswert weist die Architektin auf die Online-Vorträge hin. In dem Zusammenhang rät sie von einem überstürzten Heizungstausch ab. Dies sei nicht immer nötig: „Es sollte in jedem Fall eine Beratung stattfinden, eine Einzelfallprüfung erfolgen, verbunden mit einer Heizlastberechnung. Die Heizung sollte genau für das Gebäude ausgelegt sein, um die Kosten klein zu halten.“ Oft lohne es sich, übrigens auch bei den sogenannten Balkonkraft werken, ein zweites Angebot einzuholen. Um unnötigen Frust zu ersparen, gibt die Beraterin einen besonders wichtigen Hinweis: „Die Förderanträge müssen unbedingt vor dem Vertragsabschluss einer Anschaffung oder Maßnahme erfolgen.“ Doch auch Menschen, denen die Mittel für Investitionen gerade fehlen, können Energie und damit Kosten sparen: „Thermostatventile nicht voll aufdrehen, gezielt lüften, Türen und Bodenklappe abdichten, Heizkörper freihalten, Räume nicht zu sehr abkühlen lassen und gleichmäßig heizen...“ Bei nur einem Grad geringerer Raumtemperatur spare man 6% Kosten. Joachim van Eickels

Infos und Beratungen:

„Energie kompakt“-Onlineberatungen: Energieberater:innen zeigen den Weg und beantworten regelmäßig und kostenlos die wichtigsten Fragen. Von Montag bis Donnerstag finden Beratungsrunden zu einem bestimmten Energiethema statt.
- Wärmepumpe, jeden Montag, 18 Uhr
- Heizungstausch, jeden Dienstag, 18 Uhr
- Photovoltaik und Steckersolar, jeden Mittwoch, 18 Uhr
- Energetische Sanierung, jeden Donnerstag, 18 Uhr

www.verbraucherzentrale.nrw/energie/energie-kompakt-79303


Härtefallhilfen:

Unterstützung für nicht leitungsgebundene Energie (Pellets, Öl, Stückholz...)

www.heizkostenhilfe.nrw

normalerweise Online-Antragstellung bis zum 20. Oktober auch telefonisch möglich: T. 0211-8618 4040