Bei gutem Wetter draußen Yoga machen oder ein Zirkeltraining starten – das ist ohne das richtige Equipment gar nicht so leicht möglich. Die neuen Sportboxen in Recklinghausen schaffen da seit Mitte April Abhilfe. Auf Initiative der Politik hat der Fachbereich Bildung und Sport in Kooperation mit dem Stadtsportverband (SSV) im Stadtgebiet drei solcher Boxen aufgestellt: eine am Mehrzweckfeld am Stadion Hohenhorst, eine im Stadtgarten auf Höhe der Tennisplätze und eine im Südpark, im Bereich des Eingangs Ruhrstraße/Florian-Polubinski-Weg. Hier können sich Hobbysportler verschiedene Sportgeräte leihen und unter freiem Himmel trainieren.
Für die Nutzung der Boxen muss man sich einmalig für 50 Cent in der App „SportBox and move“ registrieren. Download-Codes befinden sich auf allen drei Boxen. In der App können Nutzer dann über eine Karte nach Boxen in ihrer Nähe suchen und die passende Sportbox für ein Zeitfenster von 60 Minuten buchen. Danach öffnet sich die Box per Knopfdruck in der App. Auch wenn die Sportboxen noch keine zwei Monate alt sind, sind die ersten Nutzungszahlen erfreulich, weiß Daniel Gohrke vom Stadtsportverband: In den ersten zwei Wochen habe es pro Box bereits 20 Zugriffe gegeben - „das ist gar nicht schlecht“. Die Zahlen für Mai haben zum Redaktionsschluss noch nicht vorgelegen. „Der Sportstadt Recklinghausen steht ein solch niederschwelliges und innovatives Angebot als Ergänzung zum Vereinssport, der bei uns bekanntlich sehr ausgeprägt ist, gut zu Gesicht“, sagt Bürgermeister Christoph Tesche.
Der Inhalt der Boxen eignet sich sowohl zum Einzeltraining als auch zum Trainieren und Spielen in der Gruppe. Vor allem Familien wolle Bürgermeister Christoph Tesche mit den Boxen zum Sport an der frischen Luft animieren. Auf vier Etagen verteilt, lagern im Inneren der Boxen verschiedene Sportgeräte: Hütchen zum Slalom-Laufen, Gymnastikbänder und ein Battle Rope, Kettleballs und Medizinbälle in verschiedenen Gewichtsklassen, Faszienrollen, Springseile, Yogamatten und jeweils ein Volley- und Fußball. Für kleinere medizinische Notfälle liegt ein Erste-Hilfe-Kasten bereit.
Die Ausrüstung ist an allen drei Standorten nahezu identisch (in der Sportbox am Hohenhorster Stadion liegen Basketbälle) und werde erstmal nicht verändert. Auf Wunsch der Bürgerinnen und Bürger könne das Equipment aber angepasst werden, erklärt Daniel Gohrke. Bisher seien allerdings keine Verbesserungsvorschläge beim SSV eingegangen.
Und bisher seien auch alle Nutzerinnen und Nutzer sehr sorgsam mit den Sportgeräten umgegangen. „Zwei Nutzer hatten sich bei uns gemeldet, weil sie ihre Geräte noch draußen hatten, sich die Box aber nicht mehr öffnen ließ“, erzählt Daniel Gohrke. Solch technische Probleme seien bisher bei einer Handvoll Nutzer vorgekommen. Doch statt die Sportgeräte einzupacken, seien bisher alle Bürgerinnen und Bürger bemüht gewesen, eine Lösung zu finden, das Equipment wieder in die Box zu legen. „Das finde ich super, deshalb ist bisher auch noch nichts weggekommen.“ Zur Sicherheit werden die Boxen im Inneren aber auch von Kameras überwacht, die aufzeichnen, wenn Nutzer ihre Sportgeräte nicht zurücklegen.
Vor Vandalismus schützt das leider nicht: Denn der ein oder andere Schmutzfink habe sich bereits auf den Boxen verewigt. Der Stadtsportverband berichtet von regelmäßigen Schmierereien mit Edding oder Spraydosen an allen drei Standorten.
Wer in den Sommerferien Lust bekommt, sich bei Sonnenschein an der frischen Luft auszupowern, kann im Stadtgarten, am Hohenhorster Stadion oder im Südpark mit den Sportboxen aktiv werden. Und wer Inspiration für sein Freiluft-Training braucht, findet in der Sportbox-App zu fast allen Geräte Trainingsanleitungen im Video. Inhaltswünsche nimmt der SSV unter Tel. 02361-26414 oder per Mail an info@ssv-re.de entgegen. Janine Jähnichen