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DER SCHLUSSPUNKT

Die Sicht auf die Dinge von oben

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Seit 2009 habe ich das Privileg, mir die Landschaft von oben anzusehen. Als Besitzer einer Privatpiloten-Lizenz steige ich regelmäßig ins Flugzeug, um Luftbilder der Region rund um das Ruhrgebiet und auch darüber hinaus zu erstellen. Als Fotoredakteur für das Medienhaus Bauer erfreuen sich die Kollegen in den Redaktionen, aber auch die Leser, über diese besondere Art von Fotos.

Wenn ich an sonnigen Tagen ins Flugzeug steige und vom Flugplatz Borkenberge am Rande des Münsterlandes zu meinen Flügen starte, ist das immer wieder ein Gefühl der Freiheit, die ich sehr zu schätzen weiß. Schnell gewinnt man mit dem Flugzeug an Höhe und bekommt einen Überblick über die Städte und die Landschaft um einen herum. Auch wenn es im weitesten Sinn mit Arbeit zu tun hat, so ist das aber eine Arbeit, die mich durch und durch erfüllt.

Wenn ich mit dem Flugzeug in einer Höhe zwischen 1500 und 2000 Fuß (rund 450 bis 609 Meter) über die Landschaft fliege, gilt es nicht nur das große Ganze zu sehen, sondern die kleinen Details zu erkennen und diese auf den Kamera-Sensor zu bannen. Ein einzelner Baum auf einem Feld mit seinem Schattenwurf oder ein Zirkus mit seinem Zelt auf einem Platz in einer Stadt. Man kann sehr schnell eine Detailverliebtheit entwickeln und muss sich manchmal zwingen, auch wieder den Blick aufs Ganze nicht zu verlieren.

Bei meiner Arbeit bin ich immer in guter Begleitung von Pilotenkollegen, denn die Sicherheit für einen selbst und auch die anderen geht immer vor. Denn am Himmel ist man nicht allein unterwegs. Um das perfekte Bild zu machen, muss das Flugzeug auch schon mal in größere Schräglagen gebracht werden, die für ungeübte Mägen auch ab und an unangenehme Wirkung haben können.

An manchen Tagen bin ich drei bis vier Stunden in der Luft und komme mit wahnsinnig vielen Eindrücken und Bildern auf der Speicherkarte zum Boden zurück. Am Ende eines langen Flugtages bin ich immer wieder dankbar, dass ich das Privileg habe, mir all diese Dinge aus einer ganz besonderen Perspektive anzusehen. Nach dem Flug ist vor dem Flug: Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit. Die schönsten Bilder aus einer Auswahl von zum Teil mehr als 2000 Fotografien muss am Rechner getroffen werden. Bilder müssen beschriftet und verschlagwortet werden. Das kann schon mal mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Die Freude auf den nächsten Flug bei sonnigem Wetter lässt so manch verregneten Tag erträglicher erscheinen. Wer Lust bekommen hat, sich die Fotos anzusehen, der kann sich auf meiner Internetseite www.luftbild-gutzeit.de gerne umsehen. Jörg Gutzeit

Jörg Gutzeit

• Geboren 1969 in Recklinghausen
• 1994 Volontariat im Medienhaus Bauer
• 1996 Redakteur Medienhaus Bauer
• 2004 Luftbildfotograf
• 2009 Pilotenlizenz PPL-A
• Bis heute Fotoredakteur Medienhaus Bauer und Luftbildfotograf