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„Die Zuneigung Tag für Tag zeigen”

Expertin Marina Völkel gibt Tipps für eine gelingende Paar-Beziehung - über den Valentinstag hinaus

Für die einen ist es der große Tag der Verliebten, für die anderen vorrangig ein Geschäft der Blumen- und Süßwarenindustrie - der Valentinstag am 14. Februar. Marina Völkel, Leiterin der ,,Ehe-, Familien- und Lebensberatung" (EFL) des Bistums Münster in Recklinghausen, nimmt den Valentinstag zum Anlass, Hinweise und Tipps für eine dauerhaft gelingende Paarbeziehung zu geben - über den 14. Februar hinaus.

„Wenn der Valentinstag für Paare ein wichtiger Termin ist, wenn sie ihn schön zelebrieren wollen, spricht da natürlich nichts gegen", sagt Marina Völkel. Allerdings kommt es für das dauerhafte Gelingen einer Beziehung nicht darauf an, einmal im Jahr große Geschenke zu machen, sondern hier ist vielmehr entscheidend, die Zuneigung Tag für Tag zu zeigen - in regelmäßigen Kleinigkeiten, die verdeutlichen: Ich wertschätze dich, ich habe dich im Blick." Die 32-Jährige vergleicht eine Paar-Beziehung dabei mit der Pflege einer Pflanze: „Hier muss ich immer wieder die braunen Blätter abzupfen, schauen, dass die Pflanze regelmäßig gegossen und gepflegt wird. Es reicht nicht aus, einmal im Jahr einen Liter Wasser draufzuschütten."

Die regelmäßige Pflege einer Paar-Beziehung hat viele Aspekte, Marina Völkel nennt einige Beispiele in Kurzform:

Kommunikation:
Es ist wichtig, miteinander in Austausch zu kommen und im Austausch zu bleiben, Interesse zu zeigen. Das reicht von der Frage, wie es dem anderen geht, bis zum Sprechen über Ängste und Wünsche, die geäußert werden müssen, die der andere nicht riechen kann" - von Bedürfnissen beim Sex bis zum Wunsch einer Reise. 

Interesse:
Man mus die "Landkarte" des Partners kennen - von seinen Macken bis zu seinen Zukunftsplänen. Indem man Interesse am anderen und seiner Entwicklung zeigt, steckt man ihn nicht in eine Schublade, sondern weiß, wie man miteinander umgehen muss.

Wertschätzung:
Dinge, die der andere tut, sollten nicht als selbstverständlich angesehen, sondern wertgeschätzt werden - sei es das Kochen oder das Regeln finanzieller Angelegenheiten. Hier geht es auch um kleine Gesten, die zeigen: Danke, dass du dich gekümmert hast.

Gemeinsamer Sinn:
Was erfüllt die Paarbeziehung mit Sinn, was schaffen wir als Paar, welche sinnhaften Aufgaben verbinden uns? Das kann von Kindern und dem Haus bis zu Lieblingsbeschäftigungen und dem gemeinsamen Glauben reichen.

Lernen:
In einer gelingenden Beziehung sollte man Gemeinsamkeiten entwickeln, voneinander lernen und so miteinander wachsen.

Individualität: Eine Paar-Beziehung besteht aus zwei Individuen. Hier sollte jeder auch auf sich und seine Bedürfnisse gucken, um offen und frei für die Beziehung zu sein. Es geht darum, die Balance zwischen Autonomie und Bindung zu finden.

Marina Völkel spricht bei einer Paar-Beziehung bildhaft von einem Beziehungskonto - einem Konto, auf das man einzahlt. Es gibt kleine und große Einzahlungen vom Kuss zum Abschied über das Mitbringen der Lieblingsmarmelade des Anderen bis zur Erfüllung eines Reise-Wunsches. Jeder zahlt in der Währung des Anderen ein- also in Dingen, die der andere mag, die man für ihn tut. Gibt es viele Einzahlungen, ist das Beziehungskonto und damit die Paar-Beziehung gut gepflegt. Das bedeutet dann auch einen besseren Umgang mit kleineren und größeren Konflikten - also mit Abhebungen vom Beziehungskonto. Thomas Schönert

,,Ehe-, Familien- und der katholischen Lebensberatung" (EFL) Kirche, Bistum Münster
,,Ehe-, Familien- und der katholischen Lebensberatung" (EFL) Kirche, Bistum Münster

Kemnastraße 7 in Recklinghausen
T. 023 61/599 29

Die Angebote der Beratungsstelle sind kostenfrei. Sie reichen von Ehe- und Paarberatungen bis zu anderen „Lebensthemen" wie zum Beispiel Krisen in der Familie oder bei der Arbeit, Stressproblemen. Unsere Angebote sind für jeden da", betont EFL-Leiterin Marina Völkel.