Recklinghausen stellt sich vor - Kunstschätze im Herzen der Altstadt Anzeige

Ikonen-Museum Recklinghausen: Im Herzen der Altstadt sind Kunstschätze zu Hause

Faszinierende Kunstwerke und christliche Symbole

Werk aus Rumänien: Diese Hinterglas-Ikone in intensiven Farben zeigt Jesus, der in seinem Leichentuch liegt. FOTOS (3) MUNKER

Recklinghausen, Stadt der Ruhrfestspiele, ist bekannt für Kunst und Kultur. Eine bedeutende Rolle spielt das Ikonen-Museum. Wer das Ausstellungshaus betritt, befindet sich sofort in einer anderen Welt. Einer Welt der Kunst.

Die Karwoche oder die Osterfeiertage sind wie dafür gemacht, die Ausstellung zu besuchen. Denn: Christliche und biblische Themen stehen im Fokus auf den Kunstwerken. Zahlreiche Exponate beschäftigen sich thematisch mit Ostern.

Jesus reitet auf einem Esel durch Jerusalem

Im Obergeschoss befindet sich eine besonders schöne griechische Palmsonntags-Ikone, die den Einzug Jesu in Jerusalem zeigt. Bürger der Stadt begrüßen ihn.

Besucherinnen und Besucher sollten unbedingt auch den Jahreskalender betrachten. Dieses Meisterstück umfasst zwei große Bildtafeln. Sie stammen aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Das Exponat gilt als ältestes Beispiel für einen russischen Jahreskalender - weltweit.

Mehrere Hundert Heilige und viele Kirchenfeste sind darauf mit Datum und teilweise mit Namen abgebildet. Die heiligen Frauen und Männer tragen unterschiedliche Kleidung und Frisuren. Keine Abbildung gleicht exakt der anderen.

Ein roter Punkt steht am Anfang eines Monats

Ein roter Punkt kennzeichnet jeweils den Beginn eines neuen Monats. Mehrere Bildfelder befassen sich mit den Geschehnissen der Ostertage: vom letzten Abendmahl (Gründonnerstag) über die Kreuzigung (Karfreitag) bis zur Auferstehung (Ostersonntag).

Neben einer Kreuzigungsszene hängt im Obergeschoss eine griechische Ikone mit dem Titel „,Christus im Grabe“. Sie ist Ende des 15. Jahrhunderts entstanden. Abgebildet ist Christus vor einem schwarzen Kreuz in einem rosafarbenen Sarkophag. Nur sein Oberkörper ist bis zur Hüfte zu erkennen. Was sofort auffällt: Seine Augenlider sind geschlossen, der Kopf zur Seite geneigt. Wunden an den Händen und unterhalb der Brust stechen ins Auge der Betrachterin oder des Betrachters.

Intensive Farben spielen eine große Rolle

Aufmerksamkeit sollten die Gäste auch auf jeden Fall den rumänischen Hinterglasikonen schenken. Eine Auswahl ist im Flurbereich zu sehen. Die Exponate stechen durch ihre bunten Farben hervor.

Die arme Landbevölkerung Siebenbürgens besaß nicht das Geld, um eine kostspielige Ikone auf Holz für ihr Gotteshaus zu kaufen. Deshalb konzentrierten sie sich auf Hinterglasikonen. Diese waren viel günstiger in der Herstellung und wurden oftmals selbst gemalt. Das Fertigen dieser Glaskunst wurde im 18. Jahrhundert zu einem beliebten Nebenverdienst für die siebenbürgischen Bauern. Besonders im Winter, wenn es nicht viel zu tun gab auf den Feldern, konzentrierten sie sich auf die kreative Arbeit an den Werken, die Heilige und biblische Geschichten darstellen.

Ein Bild zeigt die „Grablegung und Beweinung Christi“. Darauf liegt Jesus in seinem Grabtuch, sein Oberkörper ist frei, seine Augen geschlossen, die Hände hat er über der Brust gefaltet.

Umgeben ist er von Zeuginnen und Zeugen der Szenen, in der Mitte steht seine Mutter Maria.

Auch diese Malerei besticht durch die intensive Farbgebung in Rot-, Gelb- und Blautönen. Die fröhlichen Farben passen nicht nur bestens in die Frühlingszeit, sondern auch zur Botschaft der christlichen Ostergeschichte: Jesus ist auferstanden, es gibt ein Leben nach dem Tod.

Kontakt und Öffnungszeiten

Ikonen-Museum, Kirchplatz 2A, 45657 RE, Tel.: 02361/501941, www.ikonen-museum.com

Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags, 11 bis 18 Uhr, Ostermontag von 11 bis 18 Uhr, kostenlose öffentliche Führung an jedem ersten Sonntag des Monats

Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kinder unter 14 Jahren frei

Von Bianca Munker