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Sebastian Schmidt ist das neue Gesicht in Recklinghausen

Gespräch mit dem neuen Pastoralassistent in der Propstei St. Peter

Sebastian Schmidt ist seit dem 1. August als Pastoralassistent in der Propstei St. Peter tätig. Zu seinem Start in der Stadt habe ich ihn mit fünf schnellen Fragen konfrontiert. Fragen, die man so nicht häufig gestellt bekommt, die aber etwas über die Persönlichkeit verraten.

Was ist das Mutigste, das Du in letzter Zeit getan hast?
Eine Sache, die mir direkt in den Sinn kommt, ist meine Entscheidung, keinen Alkohol mehr zu trinken. Seit 1,5 Jahren verzichte ich darauf, wenn ich mich mit Freunden treffe und unterwegs bin. Eine Entscheidung, die zumindest in den Kontexten, in denen ich aufgewachsen bin, für viele Anfragen und für viele Diskussionen gesorgt hat. Mittlerweile bin ich sehr happy mit der Entscheidung.

In welche Zeit und an welchen Ort würdest Du mit einer Zeitmaschine reisen?
Ich finde Rom superspannend und was da so passiert ist in all dieser Zeit. Ich war schon mehrmals in Rom. Es ist interessant, welche Zeugnisse vergangener Zeiten sich im Stadtbild finden. Daher würde ich gerne mal in das Rom der frühen Christenheit reisen.

Was nimmst Du Dir vor, machst es dann aber nicht?
Weniger Zeit auf Social Media zu verbringen. Ich hadere da immer ein Stück weit mit. Ich finde es einerseits wahnsinnig inspirierend und entdecke oft coole Dinge zum Beispiel Rezepte, Bücher oder Musik. Andererseits verbringe ich dazwischen viel zu viel Zeit mit diesen Videos, die im Nachhinein betrachtet keine Relevanz haben und auch eigentlich uninteressant sind. Die Balance zu finde, ist mir noch nicht so recht gelungen.

Bei welchen Themen fragst Du deine Eltern?
Bei vielem rund um Finanzen und Haushalt. Ich bin jetzt von zuhause ausgezogen und da kommen viele Fragen auf. Natürlich habe ich die beiden auch ins Boot geholt bei meiner Berufsentscheidung. Ihre Meinung war mir schon sehr wichtig.

Wovor hast Du aktuell Angst?
Ich erlebe gerade einen kompletten Perspektivwechsel - ich komme aus dem Ehrenamt und bin jetzt Seelsorger. Jetzt bin ich dafür zuständig, all das zu betreuen, was ich vorher ehrenamtlich gemacht haben. Ich frage mich, ob mir das immer so gelingt, ob ich die Dinge immer so richtig mitbedenke. Ich denke auch viel darüber nach, ob ich hier angenommen werde in der Gemeinde und gut ankomme. Davon hängt natürlich auch meine Lebensqualität hier ab.

Alina Lübbers

ZUR PERSON

Sebastian Schmidt ist 27 Jahre alt und kommt aus dem westfälischen Oelde im Münsterland. Als Messdiener angefangen, hat er im Laufe seines Lebens viel Zeit in der Pfarrei St. Johannes Oelde verbracht. Er kennt die Strukturen und Abläufe in einer Pfarrei. Auch während seiner Ausbildung zum Medienkaufmann und dem anschließenden BWL-Studium war er mit großem Engagement ehrenamtlich in der Pfarrei tätig.

Als sich sein Studium dem Ende neigte, stellte er sich die Frage, ob eine Zukunft in der Wirtschaft wirklich das ist, was ihn erfüllt. Er kam zu dem Entschluss, dass das nicht seine Erfüllung ist und nahm eine Kehrtwende vor. Jetzt ist er Pastoralassistent in St. Peter und studiert Theologie im Fernkurs.