Sara, alleinerziehende Mutter und Schriftstellerin, fährt mit ihrer Tochter Rima in einem kleinen Boot auf dem Tigris in Bagdad. Sie lächelt und wirkt glücklich. Dabei ist ihre Situation nach Jahrzehnten von Diktatur, Krieg und Sanktionen auch weiterhin von Gewalt und Chaos bestimmt. Wie schafft Sara es, ihrem Kind Hoffnung zu geben?
Diese im Bild festgehaltene Szene aus dem Siegerfilm des diesjährigen Kirchlichen Filmfestivals Recklinghausen kann auch Anregung für unsere derzeitige gesellschaftliche Situation geben. Selbst wenn wir nicht unmittelbar vom Tod bedroht sind, sind wir doch auch belastet: durch den Krieg in der Ukraine, das Erdbeben in Syrien und der Türkei, durch die Folgen des Klimawandels und aktuell in Recklinghausen durch die Sorge, dass sich am Ende der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln gegen einen Pfarrer der schlimme Anfangsverdacht bewahrheiten könnte.
Maysoon Pachachi, Drehbuchautorin und Regisseurin des Films ,,Unser Fluss ... Unser Himmel", berichtet über die Entstehung ihres Werkes: „Ich interessiere mich nicht so sehr für das, was passiert, sondern für das, was wir als Menschen mit dem tun, was passiert. Wie halten wir unser Leben zusammen, wenn die Welt in uns und außerhalb von uns zerfällt? ...Können wir unseren Werten und Überzeugungen treu bleiben? Was sagen wir unseren Kindern? Können wir uns ein Gefühl der Gemeinschaft bewahren? Und wie?"
Es wäre schön, wenn geistREich zu der Suche nach Antworten auf diese Fragen beitragen könnte. So erfahren Sie - neben vielem anderen - zum Beispiel auf der Jugendseite, wie man mit Negativem konstruktiv umgehen kann. Zudem finden Sie das gesamte Programm des Filmfestivals und erfahren dabei, dass Sie am 18. März persönlich mit Mysoon Pachachi sprechen können.
Im Namen der Redaktion wünsche ich Ihnen einen guten Frühlingsanfang und eine anregende Lektüre.
Joachim van Eickels