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25 Jahre Euro: 5 Fragen

Die offizielle Währung in der Eurozone: Fünf Fragen und 25 Antworten zum 25-jährigen Jubiläum

1. Rechnen Sie Beträge noch in DM um? Wenn ja, wann rechnen Sie um?
2. Was haben Sie mit dem ersten € damals gekauft?
3. Was haben Sie mit Ihrem Starterkit gemacht?
4. Was vermissen Sie an den DM-Zeiten - was schätzen Sie an den €-Zeiten?
5. Haben Sie noch DM?

Zum 1. Januar 1999 wurde der Euro als Buchwährung und zum 1. Januar 2002 als Bargeld eingeführt. Skeptiker tun sich seitdem schwer damit, dass die ökonomische Souveränität der einzelnen Staaten auf die europäische Ebene übertragen wurde. Bis heute hat er es nicht geschafft, europaweit zu Everybody's Darling zu werden. Doch wie haben die Nutzer und Nutzerinnen die Umstellung damals erlebt? Denken sie heute noch an die D-Mark? Fünf Fragen und 25 Antworten zum 25-jährigen Jubiläum.

1. Ich rechne im Alltag höchst selten in DM um. Bei der Einführung des Euro war ich 13 Jahre alt, daher habe ich nahezu alle Erfahrungen mit für mich nennenswerten Ausgaben schon in Euro gemacht.
2. Für meinen ersten Euro habe ich eine Sportzeitschrift gekauft.
3. Mein Starter-Set habe ich mit hoher Wahrscheinlichkeit sukzessive im Kiosk neben dem Marie-Curie-Gymnasium in Nervennahrung investiert.
4. An der DM-Zeit vermisse ich vor allem den Umtausch in andere Währungen bei Urlaubsreisen. Es war als Kind ein Erlebnis, gefühlt nach einem Wechsel in zum Beispiel Lire plötzlich „mehr Geld“ zu haben. Am Euro schätze ich die Idee, durch eine gemeinsame Währung einen Beitrag zu leisten, um Europa ein Stück weit zu verbinden und insbesondere den Wirtschaftsverkehr.
5. Ja, meine Großmutter hat für mich allen damals üblichen Münzen, das heißt von einem Pfennig bis fünf Mark in einem Bild gerahmt. Das besitze ich heute noch.

1. Den Preis in Euro rechne ich mittlerweile nicht mehr in DM um. Habe ich jedoch das Gefühl, ein in Euro angegebener Preis erscheint mir unverhältnismäßig hoch, ertappe ich mich dabei, dass ich in dieser Situation eine Bestätigung meines Gefühls durch Umrechnung in DM erzielen möchte.
 2. Mit meinen ersten Euros bin ich morgens am 1. Januar zur Tankstelle gefahren, um meinen Wagen aufzutanken. Das Geld habe ich vorher am Geldautomaten gezogen.
 3. Das erste Starterkit bekam mein Sohn, da er die Münzen der verschiedenen Euro-Länder in einem Album sammelte.
4. Zu DM-Zeiten hatte die Deutsche Bundesbank noch mehr Einflussmöglichkeiten auf die Geldpolitik Deutschlands. Dieses hat nun die Europäische Zentralbank übernommen, jedoch für den gesamten Euro-Raum. Durch den Euro ist Europa noch näher zusammengerückt (zumindest die Euro-Länder) Einen weiteren Vorteil sehe ich darin, dass man für Urlaubsreisen in Euro-Länder keine Währungen mehr tauschen muss. Die Preise sind somit besser vergleichbar.
5. DM-Bargeld habe ich sehr schnell in Euro umgetauscht. Ich bin mir ganz sicher, das ich keine DM Bargeldbestände mehr zu Hause aufbewahre. 

1. Jetzt eher nicht mehr. Eine ganze Zeit lange habe ich das gemacht, aber jetzt eigentlich nicht mehr. Es gab nur eine Situation neulich, in der ich über einen Preis so erstaunt war, dass ich dachte „In D-Mark wäre das jetzt sehr viel, ob ich das dafür auch gekauft hätte?“
2. Daran erinnere ich mich nicht. Aber es waren vermutlich Lebensmittel oder irgendwas anderes alltägliches, aber nichts besonderes.
3. Ich habe zwei oder drei gekauft und eins verschlossen gelassen und aufgehoben. Dieses eine Starterkit fiel mir neulich beim Aussortieren wieder in die Hände.
4. Direkt vermissen nichts, aber das 5-Mark-Stück hatte schon seinen Charme und die größeren Scheine auch. Aber es hat sich jetzt alles so eingespielt, dass ich nichts vermisse.
5. Einen Hundert-Mark-Schein, das Starterkit und eine DM–Münze, die ich auch beim Aussortieren wiederentdeckt habe. 

1. Ich erwische mich tatsächlich ab und an noch dabei, etwas umzurechnen. Vor allem dann, wenn mir der Preis eines Produktes unangemessen hoch erscheint. Lustig finde ich es, wenn man beim Einkaufen Personen trifft, die eben genau dies kommentieren: Wenn die früher 3,60 DM dafür verlangt hätten, hätte man denen in den Hintern getreten. Herrlich.
2. Ja, das werde ich nicht vergessen. Wie es sich im Ruhrgebiet gehört, habe ich stilecht Currywurst, Pommes, Mayo gekauft. In der Pommesbude waren die alten Preistafeln einfach provisorisch überklebt und die Besitzerin konnte keinen Preis auswendig. Das war für alle amüsant.
3. Das Starterkit habe ich noch. Und die Münzen glänzen wie am ersten Tag.
4. Ein Vorteil ist unumstritten die Bequemlichkeit beim Reisen in unsere Nachbarländer. Obwohl ich es auch sehr mochte, in Italien Bonbons anstatt Kleingeld wiederbekommen zu haben. Den „Heiermann“ vermisse ich schon manchmal. Das war für mich als Kind einfach ein ganz besonderes Geldstück mit einem wirklichen Wert. Fünf Mark — toll!
5. Ja, von jedem Geldstück eins. Das war ’ne gute Idee, denn so kann Geschichte bei unserer Tochter lebendig sein. Zudem finde ich als Küsterin immer wieder in der Kollekte das ein oder andere DM-Stück, oder auch andere Währungen. Zack, da ist man wieder Kind. Und wie sich eine Mark anfühlt, vergisst man einfach nicht.

1. Es wird seltener, aber JA, ab und zu rechne ich noch um, zum Beispiel beim Schuhkauf
2. Wir waren zum Jahreswechsel 2001/2002 in der Nähe von Kiel mit der Familie im Urlaub. Dort haben wir die ersten Euros aus einer Automatenzweigstelle der Sparkasse Kiel gezogen und haben das erste Mal in einer Eisdiele mit Euros bezahlt.
3. Ich habe zuerst noch etwas verwahrt, dann aber normal damit bezahlt.
4. Ich vermisse sehr die 5-DM-Stücke. Da wir häufiger im europäischen Umland Urlaub machen, schätze ich es dagegen sehr, dass die grenzübergreifende Bezahlung in benachbarten Euro-Ländern möglich ist.
5. Nicht, dass ich wüsste...