Immer mehr Kinder kommen morgens ohne Frühstück zur Schule. Das fällt immer mehr auf. Uschi Glas, eine vielen bekannte Schauspielerin und Sängerin, hört davon, erfährt davon. Sie reagiert. 2009 gründet sie die Stiftung „brotZeit, damit kein Kind hungrig zur Schule gehen muss. In der „Cornelia Funke Grundschule“ an der Bochumer Straße gibt es brotZeit. Da geht ,brotZeit“ so...
Es ist 7.15 Uhr: Die Türen werden geöffnet. Die ersten Kinder kommen in den großen Raum, in dem sie nach Schulschluss im Offenen Ganztag betreut werden. Jetzt ist frühstücken angesagt. Die Mädchen und Jungen suchen sich einen Platz, stellen den Schulrucksack ab. Dann gehen sie schnell zum Frühstücksbuffet. Manchmal sind es 30 Kinder. Liebevoll ist das Buffet vorbereitet. Und überaus reichhaltig. Die Kinder haben eine große Auswahl. Was es nicht alles gibt: Müsli, Obst, Brot, Marmelade, Honig, Käse, Geflügelwurst , Gurken, Tomaten, Joghurt, Milch, Apfel- und Orangensaft, natürlich Kakao und Tee. Heiß begehrt ist die Schokocreme. Bezahlt werden die Lebensmittel von der Stiftung brotZeit. Bundesweit bereiten an 375 Schulen jeden Tag vor Unterrichtsbeginn insgesamt 2.200 ehrenamtliche Frühstückshelfer:innen hungrigen Schulkindern ein Frühstück, wie eben auch an der Cornelia-Funke-Grundschule.
Denn all die leckeren Sachen kommen morgens nicht von allein auf den Tisch. Vorbereitet wird die Frühstücksauswahl an diesem Standort abwechselnd von vier freiwillig Engagierten, drei Frauen und einem Mann. An diesem Morgen haben Karin Görtemöller und Birgit Knecht Dienst am Buffet. Was ist ihre Motivation, schon kurz nach 6.30 Uhr für die Kinder alles so schön vorzubereiten? Birgit Knecht antwortet sofort: Eine gute Tat am Morgen, das gibt Kraft für den ganzen Tag.“ Bei Karin Görtemöller ist ihr Hinweg zu diesem Freiwilligendienst interessant: „Ich habe die Seiten gewechselt. 20 Jahre war ich Altenpflegerin und jetzt macht es mir viel Spaß was für Kinder zu tun.“
Nach und nach trudeln immer mehr Kinder ein. Mit einem freundlichen „Guten Morgen“ oder „Hallo“ begrüßen sie sich, suchen sich einen Platz und gehen zum Büffet. Mit den selbst gewählten leckeren Sachen wird dann ruhig und froh gelaunt miteinander gefrühstückt. Und sie erzählen: „Meine Mama muss schon früh zur Arbeit. Dann schafft sie das mit dem Frühstück nicht. Darum bin ich jetzt hier.“ Und ein anderes Mädchen sagt: „Ein bisschen habe ich schon zuhause gegessen. Aber hier ist es viel schöner, weil auch die anderen da sind.“ Zwei Geschwister ergänzen: „Hier gibt es so viele Sachen zum Essen. Wir können uns so vieles aussuchen. Am liebsten essen wir Schokocreme.“
Wie wichtig ein nahrhaftes Frühstück für Schüler:innen ist, macht Sarah Krüger, die Leiterin der Grundschule, deutlich: „brotZeit ist eine tolle Sache, eine gute Idee. Wir wissen doch alle, dass sich Kinder mit einem leeren Magen im Unterricht nicht konzentrieren können.“