Wenn es heiß wird, suchen Menschen instinktiv nach einem schattigen Plätzchen. Im Garten liegt das oft unter einem Sonnenschirm. Doch noch viel schöner ist es unter einem pflanzlichen Schattenspender. Pflanzen wirken wie kleine Klimaanlagen. Über ihre Blätter verdunsten sie ständig Wasser, das kühlt die Luft in ihrer unmittelbaren Umgebung. Kein Wunder also, dass es in ihrem Schatten so angenehm ist. Gerade bei größeren Bäumen ist die Krone so hoch, dass sie die Sonne außerdem über mehrere Ebenen vom Boden fernhält. Sie knallt also, anders als beim Sonnenschirm oder -segel, nicht unmittelbar auf den Sitzplatz. Vielmehr lenkt die Baumkrone die Sonnenstrahlen schon in mehreren Metern Höhe ab, hält sie also gut auf Abstand. Ein Baum, der so groß ist, dass man in seinem Schatten sitzen kann, ist meist nicht nur ein attraktiver Schattenspender, sondern auch eine optische Bereicherung für den Garten.
Für jeden, der in seinem Garten keinen alten Baum hat und nicht 30 Jahre warten will, bis er im Schatten eines Baumes sitzen kann, gibt es gute Nachrichten: Zeit lässt sich pflanzen. Großbäume oder ausgewachsene Gehölze, können nach dem Pflanzen im nächsten Sommer ihre Rolle als Schattenspender vollumfänglich übernehmen. Wer in seinem Garten keinen Platz für einen Großbaum hat, muss dennoch nicht auf natürlichen Schatten verzichten. Solitärgehölze, beispielsweise mit einem schirmförmigen Wuchs, können so gesetzt werden, dass sie zu bestimmten Zeiten mit ihrem Schlagschatten einen Sitzplatz vor Sonne schützen und nehmen dabei nicht viel Platz ein. Für welche Art von natürlichem Schattenspender man sich auch entscheidet: Er sollte selbstverständlich immer auf die Größe des Gartens und seine sonstige Gestaltung abgestimmt sein.
ZUR PERSON
Maria Rohkemper ist Gartenbautechnikerin und Mitglied bei den Gärtnern von Eden.