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„DIE ADRESSE FÜR GUTES HÖREN”

Neuer Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Prof. Dr. Magnus Johannes Teschner Foto Prosper-Hospital

Hörgeräte, das war gestern. Heutet weitet der neue HNO-Chefarzt am Prosper-Hospital die Ohrchirurgie aus.

Das Auge führt den Menschen in die Welt, das Ohr führt die Welt in den Menschen ein. Dieses Zitat von Lorenz Oken ist eines seiner liebsten, sagt Prof. Dr. Magnus Johannes Teschner. Es hat ihn ein Stück weit zu dem gemacht, was er heute ist: der neue Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Prosper-Hospital Recklinghausen.

Herr Prof. Dr. Teschner, 19 Jahre waren Sie an der Medizinischen Hochschule Hannover, unter anderem als leitender Oberarzt, tätig. Das Haus ist federführend in der HNO-Heilkunde. Was hat Sie zum Wechsel nach Recklinghausen bewogen?

Da gab es mehrere Beweggründe: Natürlich hat mich die neue Herausforderung als Chefarzt gereizt. Vor allem aber habe ich im Prosper-Hospital eine sehr gute Basis vorgefunden, weil das Haus eine lange Tradition hat. Es ist ein dynamisches, mittelgroßes, erfolgreiches Klinikum, kein unflexibler riesiger, träger Tanker. Und es ist schön gelegen, mit dem Park ringsherum und der Nähe zur historischen Innenstadt, in die man zu Fuß gehen kann.

Mit der Verkehrsanbindung und der Nähe zum Münsterland fühle ich mich hier einfach wohl, finde auch privat als zweifacher Familienvater eine hohe Lebensqualität. Außerdem habe ich auch im Ruhrgebiet studiert. Hier lebt ein toller Menschenschlag, offene und ehrliche Leute, die ich sehr mag. Das Gesamtpaket hat einfach gepasst.

Wie sind Sie empfangen worden?

Ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt und ein motiviertes Team vorgefunden. Alle möchten erfolgreiche und gute Medizin machen, möchten abends wie ich zufrieden nach Hause gehen, weil die Patienten in der Region hier optimal versorgt worden sind.

Natürlich gab es einige Umbrüche in diesem Jahr, das bringt ein Chefarztwechsel mit sich, aber man ist hier konstruktiv, ehrlich, menschlich. Hier werden mir keine Steine in den Weg gelegt. Die Grundstimmung ist einfach positiv.

Also auch ein bisschen Aufbruchstimmung? Hin zu neuen Schwerpunkten? Immerhin ist Ihr Spezialgebiet die Mittelohrchirurgie?

Die Klinik bietet natürlich weiterhin das gesamte Spektrum der HNO-Heilkunde an. Bisher lag der Schwerpunkt auf der plastischen Ohrmuschelchirurgie. Bei der Ohrchirurgie werde ich auch bleiben, aber künftig noch intensiver auf die Mittel- und Innenohrchirurgie ausgerichtet. Heißt: Ich möchte den Menschen, die schlecht hören, gerne wieder zu mehr Hörvermögen verhelfen. Aus gutem Grund: Ich bin einfach begeistert vom Hörsinn. Hören ist etwas Fantastisches, ein Genuss. Wenn Sie zum Beispiel gute Musik nicht mehr wahrnehmen können, ist das ein Verlust an Lebensqualität. Wenn gerade ältere Menschen ihre Enkel nicht mehr verstehen, aus Unsicherheit und Schwerhörigkeit nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen oder sich in Gruppen nicht mehr unterhalten können, dann führt das in die Isolation. Da möchte ich ansetzen, denn es gibt viele Möglichkeiten, schlechtes Hören zu therapieren - nicht nur mit Hörgeräten.

Welche Methoden gibt es in der Ohrchirurgie?

Zur Ohrchirurgie gehört etwa die Reparatur des Trommelfells, die Reparatur der Gehörknöchelkette oder - falls der Steigbügel verknöchert ist eine Steigbügel plastik. Insbesondere auch Cochlea-Implantationen, mit denen man den Hörsinn insbesondere bei Älteren wiederherstellt, gehören dazu. Bei diesem Implantat führt eine Elektrode direkt in die Hörschnecke hinein und reizt dort den Hörnerv, sodass Hören wieder möglich ist. Heute handelt es sich dabei um ein völlig komplikationsarmes Verfahren. Viele Patienten kennen diese Möglichkeit aber nicht, weil es nur an wenigen Kliniken durchgeführt wird und oft nicht als Schwerpunkt wie bei uns gilt.

Handelt es sich dabei also um eine regionale Besonderheit, deren Expertise Sie mitgebracht haben und die zukunftsweisend für das Prosper-Hospital ist?

Hannover gilt weltweit als größtes Zentrum, das diese Operation erfolgreich stemmt. Was ich dort gelernt habe, möchte ich hier im Prosper-Hospital gerne ausbauen und die Möglichkeiten bei der Therapie des Hörvermögens ausweiten.

Der Vorteil hier ist die Regionalität, die persönliche gute Versorgung. Das Prosper-Hospital ist ein Krankenhaus mit sehr viel Nähe und persönlicher Zuwendung. Diese persönliche Note und die neue Expertise möchte ich gerne verbinden mit dem mittelfristigen Ziel, dass das Stiftungsklinikum die Adresse für gutes Hören ist. Ina Fischer

Infokasten:

■ Prof. Dr. Peter Plath legte in den 1970er-Jahren den Grundstein, als die Abteilung zur HNO-Klinik der Ruhr-Universität Bochum wurde und er als Erster den Lehrstuhl innehatte.

■ Ihm folgte Prof. Dr. mult. Ralf Siegert, der mehr als 20 Jahre insbesondere in der plastischen, rekonstruktiven und ästhetischen Kopf-Hals-Chirurgie sowie in der Rehabilitation von Patienten mit Ohrfehlbildungen Reputation erlangt hat.

■ Zuletzt hatte für einige Monate Prof. Dr. Urban Geisthoff die Klinik-Leitung übernommen.