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Im Gespräch mit Orgelspieler Wilhelm Möller: Ein Leben ohne Orgel? Unvorstellbar.

Der Suderwicher Wilhelm Möller entdeckte seine Liebe zum Instrument vor 70 Jahren

Vor 70 Jahren entdeckte der Suderwicher Wilhelm Möller seine Liebe zum Orgelspielen - mit 90 Jahren bewegt er heute immer noch die Tasten, Manuale und Pedale. Das ist schon eine besondere Geschichte, auf die Wilhelm Möller zurückblicken kann: „Ich kann mir ein Leben ohne Orgel nicht vorstellen“. Er spielt noch immer in Kirchen und auf Friedhöfen die Königin der Instrumente und das größte aller Musikinstrumente. Vor seinem Einsatz in der St. Barbara-Kapelle hat sich Sebastian Pokojski mit ihm getroffen und kam mit ihm ins Gespräch.

Wie sind Sie zum Orgelspiel gekommen?

Mein Großvater war an der Schlosskirche in Horneburg Organist, und mein Vater hatte als Schulleiter an der Herichenburger Straße berufsbedingt Zugang zur Musik. Schon als Kind habe ich das Klavierspielen gelernt. Den Zugang zum Instrument habe ich so über meine Familie erfahren.

Wer hat Ihnen das Orgelspielen beigebracht?

Da mein Großvater ja Kirchenmusiker war, hat er mir die ersten Kenntnisse vermitteln können. Ich habe mich aber im Laufe der Zeit selbst weitergebildet.

Wo spielen Sie und welche Orgeln?

In den Kirchen vor Ort war und bin ich zu den verschiedensten Anlässen noch aktuell im Einsatz. Die interessanteste Orgel, die ich je gespielt habe, war die in der Schlosskapelle Wilhelmsburg (ca. 17. Jahrhundert) in Schmalkalden. Kurz nach dem Mauerfall haben wir unsere Partnerstadt besucht. Auch Wallfahrten wie zum Beispiel nach Frankreich habe ich musikalisch begleitet. Hier im Ruhrgebiet habe ich die Orgel im Zisterzienserkloster in Bochum-Stiepel spielen können. Ebenfalls interessant war mein Besuch im Orgelmuseum der ehemaligen Firma Oberlinger in Windesheim. Und wenn ich es nicht zu einer Orgel „auswärts“ schaffe, bleibt mir immer noch das Spielen auf meiner elektronischen Orgel zu Hause.

Was ist Ihr Lieblingsstück?

Das kann ich Ihnen gar nicht so beantworten. Ich spiele gerne Stücke unterschiedlichster Komponisten - nach Bedarf. Favoriten habe ich keine.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft in Bezug auf das Orgelspielen?

Der Papst sagt nach dem Angelusgebet: ...und vergesst nicht für mich zu beten...“ Zu Pastor Polycarp Okafor sage ich immer: „Ich mache das wie der Papst. Bete Du für mich, dann spiele ich bis 99!“

Sebastian Pokojski