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Recklinghausen am Ende des Jahres: DER SCHLUSSPUNKT

Bürgermeister Christoph Tesche: Die Wichtigkeit von Geborgenheit, Liebe und Frieden zu Weihnachten und die Glaube an die Kirche. Dazu 175 Jahre Kultur des Helfens und der Begleitung - PROSPER HOSPITAL

Christoph Tesche <br/>• Geboren 1962 in Greven<br/>• Verheiratet, zwei Kinder<br/>• Seit 2000 in Recklinghausen <br/>• Seit 2014 Bürgermeister <br/>Private Interessen: Leichtathletik, Tennis, ehrenamtliche Tätigkeit als 1. Vorsitzender des DRK Kreisverband RE und in weiteren sportlichen und kirchlichen Einrichtungen
Christoph Tesche
• Geboren 1962 in Greven
• Verheiratet, zwei Kinder
• Seit 2000 in Recklinghausen
• Seit 2014 Bürgermeister
Private Interessen: Leichtathletik, Tennis, ehrenamtliche Tätigkeit als 1. Vorsitzender des DRK Kreisverband RE und in weiteren sportlichen und kirchlichen Einrichtungen

Einmal mehr überwogen weltweit gefühlt die negativen Schlagzeilen, die auch mich erschütterten und oft fassungslos zurückließen. Die Erdbeben in der Türkei, Syrien und in Marokko mit Tausenden Toten, der andauernde Krieg in der Ukraine, der Terror in Israel und nicht zu vergessen die vielen weiteren unzähligen kriegerischen Auseinandersetzungen und Konflikte, unter denen Menschen weltweit leiden. Da scheint wenig Platz zu sein für positive Gedanken. Dabei sehnt sich der Mensch doch gerade zu Weihnachten nach Geborgenheit, Liebe und Frieden.

Vielen ist daher jetzt, aber besonders an den drei Weihnachtstagen, der Besuch von Gottesdiensten wichtig.

Auch wenn der buchstäbliche Glaube an die Kirche deutschland- und weltweit zu meinem größten Bedauern schwindet, ist sie für mich in unserer Stadt nicht wegzudenken.

Kirche ist viel mehr als nur Gottesdienst. Kirche ist eine feste Institution, die sich in vielen Bereichen engagiert, die oft nicht auf den ersten Blick gesehen werden: in der Kinder- und Seniorenbetreuung, in der Seelsorge, bei Angeboten für Hilfebedürftige und für die, die am Rand unserer Gesellschaft stehen.

Für all diejenigen, sind die unzähligen kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Recklinghausen haupt- und vor allem ehrenamtlich da und dafür bin ich sehr dankbar.

Die Kirche hat in diesem Jahr aber auch erneut bewiesen, dass sie da ist, wenn es darum geht, Solidarität zu zeigen.

Sie stand an der Seite der Mitglieder der Jüdischen Kultusgemeinde, nachdem der barbarische Terror-Anschlag der Hamas in Israel auch Auswirkungen auf das Leben in unserer Stadt hatte. Die Synagoge am Polizeipräsidium wurde für drei Tage geschlossen, da sich Mitglieder der Kultusgemeinde vor möglichen Übergriffen fürchteten.

An dieser Stelle muss ich ganz deutlich sagen, dass ich mich dafür schäme, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder Angst um ihre Sicherheit haben. Das kann und darf nicht sein. Antisemitismus, aber auch Islamfeindlichkeit, Hass, Rassismus und Diskriminierung haben in Recklinghausen keinen Platz.

Auch bei der Gedenkveranstaltung für die nach Riga deportierten und dort ermordeten Recklinghäuserinnen und Recklinghäuser am 5. November sowie beim Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November waren die christlichen Kirchen vertreten.

Sie zeigten aber auch ihre Solidarität mit den Muslimen in Recklinghausen, als unlängst gleich mehrere Moscheegemeinden Ziel von perfiden Angriffen mit Postsendungen wurden.

Hier, aber auch an anderer Stelle wurde mir einmal mehr deutlich, dass unsere Stadtgesellschaft, wenn sie gebraucht wird, eng zusammen und an der Seite derer steht, die gerade Unterstützung benötigen.

Das freut mich und sorgt bei mir für ein Gefühl, dass dann doch nicht alles in 2023 negativ war oder ist.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein hoffentlich positiveres Neues Jahr 2024 mit Glück, Hoffnung, Zufriedenheit und Gottes Segen! 

Ihr Bürgermeister: Christoph Tesche