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50 Jahre Chorgemeinschaft St. Markus: „Singt dem Herrn ein neues Lied...“

Jubiläumsfeier und Ehrung, trotz Herausforderungen starkes Engagement und Gemeinschaftsgefühl

Von links (in Klammern Chormitglied seit): Gabriele Reßmann (25 Jahre), Monika Ohm (Chorvorsitzende), Mechthild Witte (stv. Vorsitzende), Dorothe Bergknecht (40 Jahre), Lucia Müller (Chorleiterin), Hermann Pöhler (50 Jahre), Agnes Fendrich (50 Jahre).

Die Watergate-Affäre in den USA, die Waffenruhe in Vietnam, die Dürrekatastrophe in der Sahel-Zone, autofreie Sonntage in Deutschland: Das und noch mehr bewegte die Welt im Jahr 1973.

Neben diesen großen, geschichtsträchtigen Ereignissen, gab es aber auch vergleichsweise kleine Ereignisse, die aber für einzelne von uns dennoch von Bedeutung waren. So ein Ereignis war die Gründung des Kirchenchores von St. Markus. Am 25. Oktober 1973 fand die konstituierende Sitzung des Chores unter dem Vorsitz von Heinz Olesch und der musikalischen Leitung von Wilhelm Temme statt. Insgesamt 21 Frauen und 14 Männer schlossen sich zusammen, um mit ihrem Gesang den Gottesdienst mitzugestalten.

Durch diesen Beitrag und dem gemeinsamen Verständnis für den christlichen Dienst, hat sich damit über die Jahre eine fantastische Gemeinschaft gebildet, die neben ihren jährlichen Cäcilienfeiern und den sommerlichen Grillfesten auch auf viele gemeinsame Aktivitäten zurückblicken kann.

Jetzt müssen die Zeichen der Zeit für den Chor von St. Markus allerdings eher als kritisch bezeichnet werden. Auch bei aller positiven Bewertung der Umbaupläne in St. Markus, stellen die damit einhergehenden Veränderungen für die Zukunft des Chores eine Ungewissheit dar. Hinzu kommen die bekannten Nachwuchssorgen bei den Sänger*innen.

Aber auch unter diesem Anzeichen hat es sich die Chorgemeinschaft nicht nehmen lassen, anlässlich des 50-jährigen Jubiläums einen Ausflug zum Niederrhein zu machen und am Cäcilienfest nach dem Gottesdienst eine kleine bescheidene Feier zu veranstalten. Hierbei fand dann auch die Ehrung der Jubilare statt. Als Gründungsmitglieder blicken Agnes Fendrich, Edelgart Jegelka und Hermann Pöhler somit auf stolze 50 Jahre Chormitgliedschaft zurück. Nachdem der Kirchenvorstand eine Beteiligung abgelehnt hatte, zeigte sich das Engagement und das starke Gemeinschaftsgefühl der Chormitglieder auch daran, dass sie die Kosten des Ausfluges und der Jubilarfeier nahezu komplett selbst getragen haben.

Umso mehr freute sich der Chor über die Kollekte des Cäciliengottesdienstes, den Propst Karl Kemper dem Chor zukommen ließ. Hinzu kamen noch eine Spende von Pfarrer Grothe als Präses des Chores und großzügige Spenden von Chormitgliedern selbst. Bei allen Spendern möchten wir uns auch an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bedanken.

Damals wie heute sind wir von der Freude und der Kraft der Musik und des Gesanges als Bindeglied von Leib und Seele überzeugt. Für mich selbst ist Singen eben nicht nur etwas besonders Schönes und Fröhliches. Singen ist für mich auch etwas Erfüllendes, in dem die Seele und das Gemüt einen Ausdruck finden. Da das die anderen Sänger*innen bestimmt auch nicht anders sehen, darum singen wir dem Herrn ein neues Lied! Monika Ohm