Auch wenn Recklinghausen nicht der Nabel der Karnevalswelt ist - als gebürtiger Rheinländer sei mir diese Feststellung erlaubt -, laufen hier die Vorbereitungen auf vollen Touren. Von den Kleinsten in den Kindergärten bis zu den Alten in den Seniorenheimen freuen sich viele Menschen auf die Kostüme und Verkleidungen, auf die Büttenreden und die aufwendig gestalteten Mottowagen des Straßenkarnevals.
Das unbeschwerte Feiern ist für sie eine wohltuende Ablenkung von manchem schweren Thema, mit dem wir uns in diesen Zeiten notgedrungen beschäftigen müssen. Doch bei allem, was dieses Jahr uns noch zumuten wird, können wir in unserer Stadt mit Stolz und Genugtuung darauf zugehen. Der Auftritt von 12.000 Menschen gegen Rechtsradikale, für Demokratie, Solidarität und Vielfältigkeit war bemerkenswert und gibt Hoffnung.. Das „Bündnis Recklinghausen - ES REicht!“ hatte die Demonstration angemeldet.. Doch der einmalige Samstag im Januar wird sicherlich nicht reichen. Es bedarf eines beharrlichen Wandels in unserer Gesellschaft.
Ab Aschermittwoch sind wir eingeladen darüber nachzudenken, welche alten Gewohnheiten wir ablegen und welche neuen wir uns zulegen wollen. Die Fastenzeit kann sowohl privat als auch öffentlich die Gelegenheit sein, eine veränderte Lebensweise auszuprobieren, sei es sich aus Abhängigkeiten zu befreien, sich sozial zu engagieren, die Beziehungen neu zu gestalten, umweltbewusster zu leben...
Unsere Redaktion wünscht Ihnen fröhliche Karnevalstage und interessante Erfahrungen mit sich selbst in der Fastenzeit. Übrigens: Falls Sie sich in geistREich ein bestimmtes Thema wünschen oder einfach nur Rückmeldung zu unseren Ausgaben geben wollen, melden Sie sich gerne bei uns: kd-recklinghausen@bistum-muenster.de. Wir freuen uns über Ihre Mitteilung. Eine angenehme Lektüre.
Ihr Joachim van Eickels