Fachkräfte-Börse - Was macht eigentlich ein Bio-Bäcker Anzeige

Was macht eigentlich ein Bio-Bäcker?

Früh aufstehen, schwer schleppen, mittelmäßig verdienen: Warum eigentlich Bäcker werden? Im Job-Protokoll erzählt Marcel Dähne, was den Beruf für ihn ausmacht und die Bio-Bäckerei besonders macht.

Auch wenn die Arbeit als Bäcker körperlich anstrengend ist - Marcel Dähne fühlt sich in seinem Beruf wohl. FOTO: ZACHARIE SCHEURER/DPA-TMN

Die Zahl der Auszubildenden geht seit Jahren zurück, viele Betriebe fürchten, dass die Energiekrise Folgen auf ihre Produktion haben wird. Das Bäckerhandwerk kämpft mit herausfordernden Zeiten.

Marcel Dähne hat sich trotzdem für eine Ausbildung im Handwerk entschieden. Inzwischen arbeitet der 19-Jährige als Geselle in den Filialen der Bio-Bäckerei Fahland in Potsdam und Brandenburg. Im Job-Protokoll räumt er mit Klischees auf, die seinen Beruf hartnäckig begleiten.

Mein Weg in den Beruf

Ich habe schon im Kindesalter gerne Kuchen oder Kekse zu Weihnachten gebacken und mich dabei relativ gut angestellt. Als es dann um die Frage ging „Was macht man nach der Schule?", habe ich ein Praktikum in einer Bäckerei gemacht. Das hat mir sehr gefallen und schließlich habe ich mit meiner Ausbildung zum Bäcker begonnen.

Mein Arbeitsplatz

Ich wechsle regelmäßig zwischen den verschiedenen Filialen unserer Bäckerei. Wir haben eine Nachtschicht, die um ein Uhr beginnt und dafür sorgt, dass frühmorgens frische Brötchen da sind. Grundsätzlich verfolgen wir aber das Konzept einer Tagesbäckerei. Der Fokus liegt darauf, die Produk-tion so weit wie möglich auf den Tag zu legen. Als Teigmacher oder während der sogenannten Tischschicht beginnen wir um sechs Uhr morgens. Dann geht es eben darum, sich um die Produktion unserer Brote, Brötchen und Speisen für den Tag zu kümmern.

Die Aufgaben

Als Bäcker bin ich hauptsächlich für die Produktion verantwortlich. Wir haben dabei verschiedene Posten und jede Schicht hat eigene, festgelegte Aufgaben. Mal bin ich als Teigmacher dafür verantwortlich, die verschiedenen Teige für unsere Produkte wie Kornbrötchen oder Kürbiskrüstchen herzustellen. Die sogenannte Tischschicht kümmert sich darum, die Teige aufzubereiten. Und dann haben wir noch eine Ofenschicht, die für das Backen der Produkte zuständig ist.

Die schönsten Seiten und die Herausforderungen

Zu den schönsten Seiten für mich persönlich gehört, dass man am Ende des Tages die Ergebnisse seiner Arbeit sieht. Man kann nach Feierabend in den Laden gehen und sagen: Das habe ich gemacht. Man hat etwas in der Hand. Natürlich kann der Beruf auch mal anstrengend werden. Man muss körperlich schon fit sein. Bäcker schleppen schwere Säcke und auch das Teigkneten ist nicht ohne. An die Arbeitszeiten gewöhnt man sich mit der Zeit aber, finde ich. Für mich ist das mittlerweile leicht zu machen und ich habe kein Problem damit.

Welche Klischees mir immer wieder begegnen

Das eine ist natürlich, dass der Bäcker ja immer so früh aufstehen muss und quasi nur nachts arbeitet. Das ist aber mittlerweile nicht mehr so: Bäcker können auch am Tag arbeiten, haben viel Freizeit und können was mit Freunden unternehmen. Das hat sich mittlerweile einfach verändert.

Was ich außerdem des Öfteren höre: Dass unsere Arbeit inzwischen doch nur noch Maschinen machen würden. Auch das stimmt in unserem Fall nicht. Wir haben im Prinzip nur zwei Maschinen und grenzen uns klar und deutlich von industriellen Betrieben und auch anderen Bäckereiketten ab, in denen Maschinen quasi alles machen.

Berufschancen und Verdienstmöglichkeiten 

Für die Ausbildungsvergütung im Bäckerhandwerk gilt bundesweit ein Tarifvertrag. Angehende Bäcker verdienen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 680 Euro brutto im ersten Lehrjahr. Die Vergütung steigt bis zum dritten Lehrjahr stufenweise auf 885 Euro brutto pro Monat an.

Für ausgelernte Bäcker gibt die Bundesagentur für Arbeit im Entgeltatlas monatlichen Bruttoverdienst von 2423 Euro an. Amelie Breitenhuber